Wo liegt eigentlich genau der Westerwald? Diese Frage stelle ich mir, als die Lindner Hotels mich einladen, ein Wochenende im Lindner Hotel & Sporting Club Wiesensee zu verbringen. Diese Mittelgebirgsregion zwischen Siegen, Koblenz und Limburg kannte ich zwar namentlich, doch stand sie nie wirklich auf meiner Bucket-List. Ein großer Fehler – das denke ich mir im Nachhinein. Denn der Westerwald hat weit mehr zu bieten als von vielen angenommen.
Wochenende im Winterwald: Birkenmassage und Kräutermenü
Mein Hotel liegt quasi in the middle of nowhere, direkt am wunderschönen Wiesensee, eingebettet in eine sanfte Hügellandschaft. Das nächstgelegene Städchen ist Westerburg. Doch ich bin sowieso nicht hier, um Städte zu besichtigen, sondern um auszuspannen, der Großstadthektik mal zu entfliehen und die Natur sowie Wellness zu genießen. Und das kann man hier en masse. Direkt am ersten Tag starte ich bei einer etwa einstündigen entschlackenden Birken-Massage in den Entspannungsmodus. Und dieser wird durch das Essen im Hotelrestaurant noch verstärkt. Denn die Küche des Hotels ist besonders. Dort setzt man auf regionale Produkte und der Küchenchef Timo Pletz lässt sich immer wieder neue kreative Ideen einfallen. Während meines Aufenthalts ist gerade die Kräuterküche angesagt und auch auf meine „Essensmarotten“ (vegetarisch, glutenfrei) wird Rücksicht genommen. Abends falle ich also mit vollem Kräutermagen und Birkenduft in der Nase wohlig müde in mein weiches Bett.
Wochenende im Westerwald: Ausflug zu den Ziegen
Am nächsten Tag entschließe ich mich für einen Ausflug, um auch von der Umgebung ein bisschen kennenzulernen. Mir wurde die Kleine Fromagerie empfohlen. Eine Käserei mit eigenen Ziegen, die ich dann auch direkt kennenlerne. Claudia Schäfer-Trumm, die zusammen mit ihrem Mann den Hof und die kleine Fromagerie führt, zeigt mir den Stall und es ist wundervoll sie dort, in mitten ihrer zahlreichen Schützlinge, zu beobachten. Sie kennt jedes Tier namentlich und hatte zahlreiche Geschichten zu berichten. Und auch ich, die ich mich vorher nie besonders für Ziegen interessiert habe, verfalle dem Charme der Tiere, die sofort neugierig angelaufen kommen, an meinen Haaren schnuppern, ihren Kopf an meiner Kleidung reiben und einfach unglaublich liebevoll sind. Die nächste Überraschung folgt dann bei der Käseverkostung im Restaurant, welches sich in der obenren Etage des Hauses der beiden Eigentümer befindet. Alles ist so liebevoll eingerichtet und trifft so genau meinen Geschmack, dass ich mich sofort zu Hause fühle. Dies ist allerdings nicht das Überraschende. Viel mehr verwundert es mich, dass mir der Käse wirklich schmeckt. Denn eigentlich mag ich gar keinen Ziegenkäse, war immer der Überzeugung, dass er streng und nach Stall schmeckt. Nicht so aber dieser Käse, der mit regionalen Kräutern verfeinert ist. Sollte ich etwa noch ein Fan der Ziegenküche werden?
Zurück im Hotel teste ich dann noch den Spa-Bereich, der über zahlreiche Saunen, wie beispielsweise die Kräuter-Dampfsauna verfügt. Auch einen Pool gibt es, der zwar nicht auf Sportschwimmer ausgerichtet, aber trotzdem groß genug ist, um Bahnen zu schwimmen. Das ist für mich ja schließlich immer ein wichtiges Kriterium bei der Hotelwahl. Nach einer halben Stunde schwimmen, diversen Saunagängen und einem Ausklang im Ruheraum falle ich also auch heute wieder angenehm k.o. in mein Bett.
Wochenende im Westerwald: der Abschied
Wie wir wissen hat alles ein Ende, ein Kurztrip von Freitag bis Sonntag sogar ziemlich schnell, eigentlich viel zu schnell. Doch bevor ich abreise, habe ich noch die Gelegenheit an einem Detox-Smoothie-Workshop des Küchenchefs teilzunehmen. Zwei grüne Smoothies gibt es zu testen und beide schmecken wirklich lecker und lange nicht so grün, wie sie aussehen. Wenn ich da an meine eigenen stümperhaften Versuche zurückdenke in meiner Küche grüne Smoothies zu produzieren…! Dagegen sind diese wirklich köstlich. Außerdem habe ich in diesem Kontext noch einen kleinen Fun-Fact für euch. Der Küchenchef Timo Pletz macht seine Smoothies mit Quellwasser, das er aus der Nisterquelle holt. Soweit so gut. Das Besondere daran ist allerdings, dass es das beste Wasser, seiner Meinung nach, an Neumond zwischen vier und fünf Uhr morgens gibt. Was ich zunächst für einen Witz gehalten habe, ist jedoch sein purer Ernst. Am Morgen vor unserem Workshop ist er tatsächlich zur besagten Quelle gefahren und hat extra das Wasser besorgt. Schon allein das macht natürlich die Smoothies einmalig.
Gestärkt mit Vitaminen, Ballaststoffen und Quellwasser ist es dann gegen Mittag Zeit für mich abzureisen. Das ist einerseits schade, denn ich hätte noch einige Tage bleiben können, doch andererseits auch gar nicht so schlimm, denn der Westerwald ist ja gar nicht weit weg von Düsseldorf. Das weiß ich ja nun, so dass diese Reise nicht nur hoffentlich meine Gesundheit, sondern gleichzeitig auch noch meine Geografiekenntnisse verbessert hat.
Wochenende im Westerwald: das Hotel
Das Lindner Hotel & Sporting Club Wiesensee ist ein Viersternehotel, das direkt am See liegt. Die Zimmerpreise beginnen bei 99 Euro für das EZ und ungefähr 150 für das DZ. Finde ich gut, dass Einzelzimmer günstiger sind als Doppelzimmer, denn ich bin ja immer auf der Suche nach Hotels mit alleinreisefreundlichen Preisen.
Es verfügt über einen Spa-Bereich, Fitnessraum, ein Bar-Restaurant, Tagungs- und Kongressräume und einen Golfplatz direkt vor der Tür.
Besonders ansprechend finde ich persönlich übrigens das Angebot Frauen-Zimmer-Zeit, ein Package nur für Mädels , das 2 Übernachtungen mit Abendessen, Kaffeeklatsch, Wellness und mehr kombiniert.
Wochenende im Westerwald: Kräuterwind
Das Lindner Hotel im Westerwald ist übrigens Mitglied im regionalen Verband Kräuterwind, zu dem über 100 Partner zählen, unter anderem auch Kirsten Weimer mit ihrer Westerwälder Seifenmanufaktur, die Naturkosmetik herstellt – von Seifen, über Handpeelings bis hin zu Deos. Letztere sind übrigens frei von Aluminium und wirken trotzdem sehr gut. Ich habe es getestet.
Wochenende im Westerwald: Hinkommen
Ganz ehrlich, am besten nehmt ihr das Auto, was in diesem Fall einfach die unkomplizierteste Variante ist. Aber auch führerscheinlose Menschen wie ich können anreisen. Ihr habt entweder die Möglichkeit mit dem Zug nach Montabaur zu fahren und euch von dort ein Taxi zu nehmen (kostet etwa 40 Euro). Oder ihr fahrt von Montabaur oder Limburg aus mit der Regionalbahn bis nach Westerburg. Von hier aus sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Hotel, das ihr mit dem Taxi blitzschnell und für etwa 10 Euro erreicht.
Wochenende im Westerwald: Fotogalerie
Wie gut auch, dass es Fotos gibt, die uns an unsere Reisen erinnern. Und damit auch ihr an meinen Impressionen teilhaben könnt, kommt zur weiteren Inspiration noch die Bildergalerie meines Wochenendes im Westerwald. Enjoy!
Vielen Dank an die Lindner Hotels für diese Reise
Zudem danke ich Anika von Nikesherztanzt.de für die Fotos „Ziegenliebe“, „Traumlobby“ sowie „caught in the spa“
Trotz der wundervollen Fotos und Einblicke, wird dies leider nicht mein nächster Urlaubsort. Aber vielleicht in der Zukunft 🙂
Ganz schön trübe dort das Wetter…. im Sommer ist es dort bestimmt schöner! Viele Grüsse Dirk
Ja, es war sehr diesig. Aber das hatte auch was, weil alles dort irgendwie verwunschen und „mystisch“ aussah:-). Aber klar, bei Sonnenschein wirkt jeder Ort direkt noch ganz anders…
Pingback:Grüner Detox Smoothie aus dem Westerwald - so nah und so fern
Schön. Auf Wellness hätte ich auch gerade Lust!
Oh ja, ich auch…kann nie schaden, wenn es draußen grau und kälter wird :-). LG
Pingback:die kleine fromagerie - westerwald. | nikes herz tanzt