Alena Hoder macht superschöne Fotos und schreiben kann sie auch. I Perfekt also für mich, dass sie so nett war und für „So nah und so fern“ einen Artikel über Reisefotografie verfasst hat. Lest hier ihre Erfahrungen und Tipps!
Reisefotografie: Warum auf Reisen fotografieren?
Die Welt im Großen wie im Kleinen zu erkunden, ist eine der Lieblingsbeschäftigungen des modernen Menschen. Reisen auf alle Kontinente dieser Welt sind heute so selbstverständlich wie vor 50 Jahren der Gang zum „Tante-Emma-Laden“ an der nächsten Ecke. Doch Reisen besitzen in der Regel einen Anfang und ein Ende, der Zeitraum dazwischen kann zwar unterschiedlich lang sein, beschränkt sich aber meist doch auf ein paar Wochen. Eine Zeitspanne, verglichen mit einem ganzen Leben, die sehr kurz ist. Entsprechend kurz sind leider auch die Eindrücke, die man auf diesen Reisen sammeln konnte. Nicht lange nach der Rückkehr in heimische Gefilde verblassen meist auch schon die ersten Erinnerungen und werden vom Tagesgeschehen verdrängt. Glücklicherweise gibt es die digitale Fotografie und mit ihr die Möglichkeit, fast schon unendliche Mengen an Eindrücken und Erlebnissen optisch festzuhalten. Wie das am besten und am einfachsten geht und was dabei zu beachten ist, erfährst Du in den nachfolgenden Zeilen.
Reisefotografie: Was wird zum Fotografieren auf Reisen benötigt?
Den schweren Koffer mit der für die Reise notwendigen Bekleidung mit sich herumzuschleppen, ist schon eine Qual für sich, dazu noch eine dick bepackte Fototasche – das kann des Guten zu viel sein. Das ist aber eigentlich auch gar nicht nötig. Wenn Du gute Bilder machen willst, ohne dabei eine schwere Spiegelreflexkamera benutzen zu wollen, bieten sich Systemkameras an. Wesentlich leichter und ebenso mit der Option, das Objektiv bei Bedarf wechseln zu können. Die Investitionen für eine gute Systemkamera mit einem Objektiv liegen in etwa bei 400 bis 600 Euro, wobei der Spielraum nach oben offen ist.
Es geht aber noch kleiner, und zwar sprichwörtlich, nämlich mit einer digitalen Kleinbildkamera. Natürlich können Kleinbildkameras schon aus technischen Gründen – Brennweite und Linsengröße können nicht simuliert werden – mit Systemkameras oder Spiegelreflexkameras in der Bildqualität kaum mithalten. Hier muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, worauf er den größten Wert legt. Das Ergebnis einer Aufnahme ist jedoch nicht allein vom Equipment abhängig. Neben der richtigen Kamera gehört für den ambitionierten Reisefotografen auch ein Stativ in das Gepäck, aber natürlich nur ein Einbeinstativ, welches sich zusammenschieben lässt und nicht mehr Platz wegnimmt als ein Regenschirm.
Speicherkarten können bezüglich des Speicherplatzes gar nicht groß genug sein, wobei etwa 64-GB-SD-Karten bereits für rund 20 Euro erhältlich sind. Allerdings lohnt es sich hier, für gute Qualität etwas mehr auszugeben, was sich vor allem in der Speichergeschwindigkeit bemerkbar macht.
Bleibt noch die Frage nach der Bearbeitung der Bilder. Direkt vor Ort mittels Laptop oder Zuhause. Ein Tablet ist sicherlich zur Betrachtung im größeren Bildformat geeignet, zur Nachbearbeitung jedoch eher weniger. Das sollte dann zuhause am Laptop oder PC erledigt werden.
Reisefotografie: Was sind die schönsten Fotomotive auf Reisen?
Wer sich schon länger mit dem Fotografieren auseinandersetzt, hat sicherlich die Feststellung gemacht, dass gute Motive im Detail beziehungsweise in der Nahaufnahme zu finden sind. Landschaftsbilder können recht schnell langweilig werden, wenn der Bildinhalt keine dramatischen Umbrüche oder Übergänge wie etwa einen Sonnenuntergang oder einen Strand-Küstenbereich aufweisen. Seltene Pflanzen in Makroaufnahme, oder Tiere wie etwa streunende Katzen sind ebenfalls dankbare Fotomotive und vermitteln mit dem entsprechenden Hintergrund das wichtige Lokalkolorit. Details wie etwa das Schild an einem Geschäft oder auch Porträts von Menschen, die durch ihre Region geprägt sind, können ebenfalls tolle Fotomotive sein. Solche individuellen Motive bieten sich sehr gut an, um nach der Reise die Wand im Wohnzimmer zu schmücken. Natürlich mit dazu passenden und ebenso ausgefallenen Bilderrahmen.
Reisefotografie: Die richtigen Fotomotive entdecken, aber wie?
Gute und ausgefallene Motive finde ich persönlich nur zu Fuß. Natürlich können größere Entfernungen, etwa zu berühmten Sehenswürdigkeiten, mit dem Mietwagen oder dem Reisebus überwunden werden. Die eigentliche Motivsuche vor Ort erfolgt aber immer auf Schusters Rappen, denn nur dann lassen sich interessante Details und Blickwinkel entdecken. Für gute Motive lasse ich zudem den Mainstream links liegen. Wenn man etwa an bekannten Denkmälern die Touristenmassen vorbei schlendert, besteht die Gewissheit, dass auf dieser eingefahrenen Strecke alle Bildpositionen ungefähr 20 Millionen Mal erfasst sind und wahrscheinlich hast du auch noch Menschen auf den Bildern mit drauf, die du vielleicht gar nicht mit fotografieren wolltest. Deswegen: nur nicht schüchtern sein und auch mal Nebenwege begehen. Dabei ergeben sich von einem bekannten Motiv oft ganz neue Perspektiven.
Großartige Landschaften lassen sich mit der Panorama-Einstellung sicherlich beeindruckend einfangen, das Wesen einer Region findet sich jedoch im Kleinen, im Alltäglichen. In engen Gassen, in Hinterhöfen, in den Lokalen der Einheimischen genauso wie an deren Arbeitsstätten, wenn diese zugänglich sind. Details von interessanten Gerätschaften, die Auslage von Geschäften oder Mensch und Tier in ihrer normalen Umgebung.
Das gilt übrigens für alle Kontinente dieser Erde, ob nun in der Wüste Sahara, dem Großstadtdschungel New York oder der Parkanlage in der Heimatstadt. Die Details erzählen Geschichte.
Zur Autorin und Fotografin:
Alena Hoder lebt in Dresden und ist nach einem erfolgreich abgeschlossenen Master-Studium in Germanistik im Online Marketing tätig. In ihrer Freizeit liebt Sie das Fotografieren und Reisen und möchte diese Erfahrungen auch gern mit anderen Menschen teilen.
Bildmaterial: © Alena Hoder
Bitte keine Katzenfotos!
Lieber Hundefotos;-)? Viele Menschen mögen Katzen…