Diesen Monat bin ich 34 geworden, ein Alter das ich ziemlich cool finde. Wenn ich mich so bei Freunden und Bekannten umhöre, dann merke ich immer wieder, dass nicht jeder glücklich ist über das Älterwerden. Doch warum eigentlich? So verläuft nun mal das Leben, es gehört dazu. Und vor allem verändern wir uns ja auch – sicherlich nicht von einem Tag auf den anderen, aber kaum merklich, Stück für Stück. Dabei sind viele Veränderungen ziemlich positiv.
Nehmen wir doch mal das Schlawort Achtsamkeit. Abgesehen davon, dass dieses Wort erst seit einigen Jahren aktiv im deutschen Wortschatz im Umlauf ist, so ist es auch eines, das erst seit einigen Jahren aktiv in meinem Leben vorkommt. Was ich in meiner Jugend und im Studentenalter mir und meinem Körper teilweise alles angetan habe…daran mag ich kaum denken. Heute achte ich viel bewusster auf mich und meine Bedürfnisse. Einfach auch, weil ich mittlerweile weiß, wie diese aussehen. Wie auch ihr mit mehr Achtsamkeit durch das Leben gehen könnt, will ich euch hier an ein paar Beispielen aus meinem Lebensalltag verdeutlichen.
Achtsamkeit: gönn dir genug Pausen und Ruhe
Wir rasen oftmals durch unser Leben. Schneller, höher, weiter gilt als cool und stark. Viele Menschen geben geradezu damit an, wie gestresst sie sind, wie viel sie arbeiten, wie lange sie keinen ruhigen Tag hatten. Einfach mal einen Gammeltag zu machen, sich nur sich selbst zu widmen und ganz „unproduktiv“ zu sein, gilt bei vielen als verpönt. Aber ist das nicht krank, beziehungsweise muss einen diese Art zu leben nicht irgendwann krank machen? Mich auf jeden Fall, denn ich weiß einfach mittlerweile, dass ich ein Mensch bin, der immer wieder Ruhephasen und Erholung braucht. Wenn ich das über Wochen ignoriere, bin ich danach erstmal völlig ausgelaugt, weswegen ich versuche immer wieder kleine Auszeiten in meinen Alltag einzubauen. So mache ich immer einen kleinen Mittags- oder Nachmittagsschlaf, wenn sich die Möglichkeit dazu ergibt und ziehe mich zwischendurch auch immer mal wieder ganz bewusst für einige Tage allein in meine Wohnung zurück. Nicht etwa, weil ich menschenschau bin, viel mehr, weil ich das brauche um meine Batterien wieder aufzutanken. Vielleicht sind es aber bei dir ganz andere Dinge, die dir Energie und Kraft geben?
Achtsamkeit: schlaf genug
Mit dem Schlaf verhält es sich ähnlich, wie mit den Pausen und der Ruhe. So manch einer battelt sich mit Freunden und Kollegen, um den ersten Platz beim Thema Nichtschlafen zu erreichen. „Was, du brauchst 6 Stunden Schlaf die Nacht? Ich bin schon nach 4 topfit.“ So oder so ähnlich sieht sicherlich manches Kantinengespräch beim Mittagessen der Unternehmensberater aus. Zwar gibt es vermutlich wirklich Menschen, die weniger Schlaf als andere brauchen, aber ich glaube niemandem, dass er ohne Aufputschmittel dauerhaft mit 4-5 Stunden auskommt. Auch hier bin ich vielleicht ein Extrem, denn um mich wirklich ausgeschlafen und erholt zu fühlen, brauche ich 9 Stunden. Es kann auch mal weniger sein, aber dann muss ich irgendwann mal eine 11-Stunden-Schicht einbauen, um das Defizit nachzuholen. Unser Körper ist einfach keine Maschine und braucht Regeneration, um gut zu funktionieren. Also achte bitte darauf, dass du ihm hierzu auch die Chance gibst.
Achtsamkeit: iss gut
Bei dem Essen ist es so eine Sache. Wie findet man den richtigen Mittelweg? Denn sich zwischen Tür und Angel Fast Food in den Mund zu stopfen, das kann natürlich nicht gut sein. Krankhaft zu selektieren, was man seinem Körper zuführt und panisch zu werden, wenn man mal in eine Pizza beißt aber natürlich auch nicht. Ich würde vorschlagen, denk auf jeden Fall über dein Essen nach und hinterfrage mal deine Essgewohnheiten. Esse ich genug Frisches? Ist meine Ernährung ausgewogen und deckt alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe ab? Esse ich bewusst, also zum Beispiel nicht in der Mittagspause vor dem Computer, während der Chef mich vom Nachbartisch mit Fragen löchert? Wenn du zum Beispiel das Gefühl hast, unter der Woche zu viel ungesunden Mist in dich hinein zu stopfen, wie wäre es dann am Wochenende bewusst beide Tage gesund zu kochen und dies dann zu zelebrieren? Und horch auch in dich hinein, worauf du eigentlich Appetit hast. Oft sagt uns der Körper, was gerade gut für uns ist, wir haben nur verlernt, darauf zu hören. Da bilde ich leider auch keine Ausnahme. Wie ich mich ernähre? Das kannst du in diesem Artikel nachlesen: Essen und so
Achtsamkeit: verbieg dich nicht für die Liebe
Liebe, puh, ihr wisst ja, ein schwieriges Thema. Auch hier könnte man jetzt erstmal mit einer individuellen Definition von Liebe beginnen. Mach ich aber nicht, denn da müsste ich viel zu weit ausholen. Fakt ist aber, dass viele von uns, gerade auch Frauen, sich viel zu sehr verbiegen um einem (vermeintlichen) Partner zu gefallen. Doch wer nur darüber nachdenkt, wie man es einer anderen Person am besten recht machen und dieser gefallen kann, verliert seine Selbstachtung. Und das ist ja mal das absolute Gegenteil von Achtsamkeit. Deswegen frage dich, gerade auch wenn du dich verliebst, immer wieder, was dir eigentlich wirklich wichtig ist im Leben, was deine Wünsche und Träume sind, wo du Kompromisse eingehen kannst, ohne dich zu verbiegen, und wo auf keinen Fall. Und missachte niemals deine elementaren Bedürfnisse, um vermeintliche Liebe zu bekommen. Denn hey, wenn dich jemand wirklich liebt, dann inklusive deiner Macken – die ja vielleicht auch nur aus seiner Sicht welche sind. Sei also niemals mit einem Mann oder einer Frau zusammen, die dich nicht achtet, so dass auch du das Gefühl bekommst, dich selbst nicht mehr achten zu können. Das geht nie lange gut und rächt sich früher oder später. Ich habe diese Erfahrung selbst auch schon vermehrt gemacht und einiges daraus gelernt.
Wenn du also das Gefühl hast an eine solche Person zu geraten, bleib lieber allein. Und übrigens, allein heißt nicht einsam. Noch mehr meiner Gedanken zum Thema Liebe könnt ihr in diesem Artikel nachlesen: Das Reisen und die Liebe
Und nun frage ich wieder euch? Was tut ihr in eurem Alltag für ein achtsames Leben? Von euren Tipps können sicherlich sehr viele profitieren – und ich natürlich auch. Also her mit euren Gedanken zur Achtsamkeit!
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