Ein kleines Häuschen im Grünen, ein Hund als Haustier, einmal um die Welt reisen, seine Lieblingsband persönlich kennenlernen – Träume hat ja jeder von uns, wenn sie auch die unterschiedlichsten Formen annehmen können. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass jeder von uns Träume haben muss. Denn mal ehrlich – ein Leben so ganz ohne die bunte Welt der großen Träume, wäre das nicht ein bisschen fad und langweilig?
Andererseits ist es natürlich auf Dauer auch etwas ernüchternd, wenn man ausschließlich träumt, aber nichts davon in die Realität umsetzt. Schließlich handelt es sich ja um Wünsche, die nicht von ungefähr kommen. Ok, und nun? Wie kann man aus einer Vorstellung, die immer wieder im Gehirn herumgeistert etwas Reales werden lassen? Von heute auf morgen funktioniert so etwas leider selten, aber Schritt für Schritt kann fast jeder Traum verwirklicht werden.
Träume – selektieren
Zuallererst solltest du dir einmal klar werden, welche deiner Träume ernst sind und welche nur „Hingespinste“ oder von außen kommend. Manchmal hat man ja eine fixe Idee, die ziemlich schnell wieder verschwindet. Oder man hat etwas geplant für sein Leben, aber eben nicht, weil es von tief innen kommt, sondern weil es gesellschaftlich oder von einer nahesteheden Person vermeintlich so erwartet wird. Das sind jedoch keine echten Träume. Was wirklich dir persönlich am Herzen liegt, taucht immer wieder auf und erweckt eine tiefe Sehnsucht in dir. Zum Beispiel habe ich mal so eine Art Traum-Bucket-List ertellt, auf der auch „tauchen lernen“ stand. Bis heute war ich nie tauchen. Auf der gleichen Liste stand auch „Freiberuflerin werden“. Das hatte ich einige Monate später realisiert. Ganz klar, zu tauchen war und ist mir einfach nicht so wichtig, wie freiberuflich zu arbeiten. Die Zeit von uns Menschen ist leider begrenzt und letzten Endes sollten wir sie ja damit verbringen, was sie höchsten Prioritäten hat – das bedeutet natürlich nicht, dass diese sich nicht ändern können.
Träume – der Realitätscheck
Prüfe deine Träume auf ihren Realitätsgehalt. Auch wenn ich der Meinung bin, dass man fast alles erreichen kann, was man wirklich will und mit Leidenschaft angeht, so bleibt halt noch immer das „fast“. Wenn du beispielsweise davon träumst ein berühmtes Laufstegmodel zu werden, aber nur 1,60 groß bist, könnte es schwierig werden. Vielleicht kannst du deinen Traum aber ja modifizieren. Als Laufstegmodel wird es wahrscheinlich nichts mit der Karriere, aber was ist mit Portraits?! Es war schon dein Kindheitstraum, irgendwann ein Astronaut zu werden? Hm…nicht komplett unmöglich, aber extremst schwierig. Wäre nicht vielleicht Pilot auch eine Möglichkeit?
Träume – Wege und Möglichkeiten entdecken
Mach dich schlau. Wenn du dir sicher bist, dass ein Traum immer wiederkehrt und er theoretisch zu erreichen ist, musst du natürlich herausfinden, auf welchem Wege. Auch das geht bei den meisten Dingen nicht in einer Woche. Ich selbst wusste zum Beispiel schon ewig, dass ich davon träume ganz viel zu reisen und viel von der Welt kennenzulernen. Im Laufe der Jahre hat sich dann heraugestellt, dass dies nur geht, wenn ich selbstständig arbeite. Also habe ich diese Richtung eingeschlagen und nach und nach immer mehr Möglichkeiten ausfindig gemacht, wie ich auch Reisen mit dem Geldverdienen verbinden kann. In meinem Fall sind das: im Ausland unterrichten, über Reisen schreiben, mein Blog. Doch wie gesagt, das war wirklich ein jahrelanger Prozess. Mein Wunsch war aber so groß, dass ich ihn immer weiter verfolgt habe.
Träume – dein persönliches Vorbild
Andere Menschen sind total wichtig. Mir fällt kein Lebenstraum ein, den du komplett autark verwirklichen kannst. Damit meine ich nicht, dass du daran zwangsläufig in einer Gruppe arbeiten musst. Doch Inspiration, Ideen und Anregungen erhälst du unter Garantie von anderen. Es kann hilfreich sein, eine Art Idol beziehungsweise Vorbild zu haben, welches du natürlich nicht kopieren sollst, aber an dem du dich orientieren kannst. Für meine Arbeit als Fremdsprachenlehrerin war beispielsweise immer mein alter Klassenlehrer mein Vorbild. Ich habe viel darüber nachgedacht, wofür er von uns Schülern so geliebt wurde. Das waren Empathie, echtes Interesse an uns und seinem Fach sowie Wärme und Humor. Ich weiß, dass ich nicht perfekt bin und auch niemals den perfekten Unterricht abhalten kann. Manchmal bin ich vielleicht etwas chaotisch während des Unterrichts oder hadere an einer Grammatikregel, doch ich nehme meine Studenten immer Ernst und stecke jede Menge Leidenschaft in das Unterrichten. Und auch, um Bloggerin zu werden, habe ich die Blogs, die es mir besonders angetan haben regelmäßig verfolgt, ein wenig analysiert und mir überlegt, was ihren Spirit ausmacht. Ich habe begonnen für andere Blogger zu schreiben, wodurch ich viel gelernt habe, einiges zu dem Thema gelesen und Hilfe ins Boot geholt für verschiedene Tätigkeiten.
Träume – bleib dran
Ganz wichtig: lass dich nicht unterkriegen und verfolge deinen Traum auch weiter, falls er nicht auf Anhieb klappen sollte. Wie gesagt, manches braucht ein wenig Geduld. Und wenn du dir sicher bist, dass du deinen Traum leben möchtest, dann lass dich auch von anderen nicht davon abbringen. Es ist DEIN Traum, nicht der deiner Eltern, Freunde, deines Partners oder sonst jemandem. Gerade am Anfang eines neuen Weges, einer neuen Idee, lässt man sich ja oft viel zu leicht von außen verunsichern. Doch glaub mir, wenn dein Plan aufgeht, du es schaffst den Traum zu verwirklichen und volkommen dahinterstehst, dann werden auch deine Lieben sich für dich freuen und dich unterstützen. Als ich meine Angestelltenstelle gekündigt und beschlossen habe von nun an ein „unsicheres“ Selbstständigenleben zu führen, haben viele das sicherlich für bescheuert gehalten. Doch jeder kann sehen, wieviel glücklicher ich nun bin und, dass es funktioniert. Klar, es gibt immer wieder Höhen und Tiefen, aber die gibt es bei allem.
Deswegen…wenn du von etwas träumst: go for it! Ich würde mich übrigens freuen, wenn du mir deine Träume mitteilst, ganz egal, ob du sie schon verwirklicht hast oder sie noch darauf warten.
Übrigens, kleine Reiseträume habe ich natürlich noch viele. Und genau diese werde ich demnächst in Form einer Bucket List auf dem Blog veröffentlichen. Sie haben mit Schweinen zu tun, mit Glücksspiel, Pizza, Blumen im Haar und der höchsten Schriftstellerdichte weltweit. Na, schon das eine oder andere Ziel erahnt?
All photos by Denise Yahrling from the travel blog Travelous Mind
Liebe Katharina, ein ganz, ganz wundervoller Artikel! Träume, was für ein großes Thema und auch eins worüber man stundenlang (z.B. in den Alpen;-) philosophieren könnte. Die großen Träume von denen du schreibst, sind auch schon sehr lange bei mir und man erkennt sie einfach daran, daß sie das Herz ein kleines bisschen schneller schlagen lassen, wenn man ihnen hin und wieder im Alltag begegnet. Es gibt einen Satz von Khail Gibran, der mich schon seit sehr langer Zeit begleitet, in dem er sagt: „Um einen Menschen zu erkennen, schaue nicht auf das was er besitzt oder im Leben erreicht hat, sondern einzig und allein wonach er sich sehnt.“ Wie wahr!
Laß mich raten deine bucket list: Bahamas, Las Vegas, Italien, San Fransico? Ich würde alle auch auf meine Liste setzen…;-) Auch das Land mit der höchsten Schriftstellerdichte, wobei ich keine Ahnung habe, wo das denn liegt.
Liebe Michaela, diese Reiseziele hast du sehr gut erkannt – alle stimmen, wobei ich schon sehr oft in Italien war und hier speziell Neapel meine (jemand sagte mir neulich, dass das Neapel sei). Und das Land mit den meisten Schriftstellern ist Island. War es zumindest vor ein paar Jahren, aber ich gehe einfach mal nicht davon aus, dass sich das geändert hat…:-). Dem Zitat von Gibran stimme ich voll und ganz zu. Unsere Sehnsüchte sind es die uns, zum Großteil, ausmachen….lieben Gruß in die Alpen sende ich dir
guter artikel & so wichtig!
es gibt da einen großen traum, der gerade wieder ziemlich aktuell ist. allerdings noch nicht für die öffentlichkeit gedacht. mehr infos gibt´s beim kaffee 😉
Aaaaahhhh…jetzt bin ich neugierig. Und ich bin doch so ein ungeduldiger Mensch. Ich will einen Hinweis 😉
Liebe Katharina,
vielen Dank für diesen wundervolle Artikel voll Inspiration und Mutmache. Ich glaube unsere Ziele ähneln sich da ja sehr und manchmal ist es echt schwer das große Ziel im Auge zu behalten, aber genau diese Texte sind es, die einen dazu bewegen, am Ball zu bleiben. Sehr schön <3
Danke liebe Denise, Ich denke auch, dass unsere Ziele da recht ähnlich sind. Und wie gesagt, meiner Meinunng nach ist es so, dass ein Ziel, wenn es nur groß genug ist, immer wieder auftaucht und man es dann automatisch irgendwann recht stringent verfolgt. Das machst du doch weitestgehend auch, oder?
Liebe Katharina,
mit diesem Artikel berührst du mich sehr!
Er holt einen ab, er rüttelt einen und führt einen hin zu sich hinein, ins Innere, Wahre. Die wirklichen Träume, die oft viel zu tief und viel zu lange im Verborgenen schlummern. Träume, die man sich kaum auszusprechen traut, weil sie einen verletzbar machen und mit großer Sehnsucht einhergehen. In deinem Artikel steckt so viel Wahres. Beim Lesen ging mir so durch den Kopf, dass das ein Thema wäre – und die einzelnen Punkte die du aufführst, die ich teilweise unterstreichen kann – das ich gerne mal ausführlich mit einer guten Freundin besprechen würde. Sich einfach mal jemanden mitteilen, frei von Wertung, über das, was einem wirklich bewegt und antreibt.
Vielen Dank für diese wundervolle Worte! Vielleicht sollte ich sie mir ausdrucken und als Motivation an eine meiner (noch viel zu kahlen)Wände hängen. 🙂
Ja deine Artikel sind für mich u. a. Motivation. Vielleicht bist du für mich auch so jemand, wie es für dich dein ehemaliger Lehrer ist.
Ich bin sehr froh, dass ich deinen Blog entdeckt habe!
Alles Liebe & aus tiefsten Herzen Danke!
Hach, das sind aber liebe Worte. Es ist ja immer mehr als schön, wenn die Texte bei den Leuten (zumindest einigen) wirklich ankommen. Weißt du, auf die Wertung sollte man eh nichts geben. Und ich habe zudem festgestellt, dass die Menschen zumeist gar nicht mehr negativ oder zweifelnd reagieren, wenn man von seinen Träumen, Zielen, Plänen wirklich mit Überzeugung berichtet. Was man mit Leidenschaft lebt, das bringt man ja zumeist auch in Gesprächen so rüber und das merken auch die anderen. Manchmal lachen sie und sagen zu mir „du bist komisch“, aber fast immer auf eine nette Art und Weise…:-). Mach dir also darüber was die anderen denken, wirklich nicht zu viele Gedanken…:-)
Liebe Katharina, ich liebe solche Posts. Ich selbst bin eher zögerlich und kann oft meinen Schweinehund bei den Mini-Träumen des Alltags nicht überwinden. Durch Artikel wie deinen fühle ich mich dann immer virtuell ein wenig in den … getreten, mich endlich mal aufzuraffen 🙂 Mal schauen, ob ich es diesen Sommer noch zum Stand up Paddling schaffe 😉 Liebe Grüße, Imke