Warum ein Singleleben absolut ok ist

Unsere Gesellschaft wird zwar immer moderner, doch in manchen Bereichen hinkt sie deutlich hinterher. So zum Beispiel wenn es um unsere Lebensentwürfe geht. Als normal gilt immer noch das „Modell Vater, Mutter, Kind“. Und ich will keinesfalls sagen, dass an diesem Lebensentwurf irgendetwas falsch ist. Außer eben, dass er dazu führt, dass Singles immer noch stigmatisiert werden und die Frage „Warum bist DU eigentlich noch Single?“ als eine ganz normale gilt. Doch mal ehrlich: sind es Menschen, mit denen etwas nicht stimmt, die für eine Weile oder auch dauerhaft allein leben? Ist dieser Zustand etwas, für das man sich schämen muss? Nein, ganz und gar nicht. Zumal wir doch wissen, dass es gerade bei Frauen so ist: je erfolgreicher und attraktiver, desto verlorener für den Beziehungsmarkt.

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Hier sind fünf weitere gute Argumente für das Singleleben:

Singleleben – du entwickelst dich weiter

Wer viel Zeit allein verbringt, der entwickelt sich weiter. Nur auf uns allein gestellt können wir wirklich in uns hineinhorchen, uns fragen, was wir wollen, von uns selbst, von anderen, vom Leben. Deswegen glaube ich auch, dass es problematisch sein kann, von einer Beziehung direkt in die nächste zu schlittern, ohne zwischendurch eine Weile Zeit zu haben, um sich auf sich selbst besinnen zu können.

Singleleben – die absolute Freiheit

Wer Single ist, der besitzt quasi die absolute Freiheit. Und damit meine ich nicht, dass man frei dafür ist, jede Nacht das Bett mit einem anderen Partner zu teilen, sondern viel mehr die Freiheit, alles nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen ausrichten zu können. Dir ist nach einem Tag in Gammelklamotten, ohne Schminke und ohne Konversation? Kein Problem! Du willst spontan verreisen, vielleicht allein, vielleicht mit einer Gruppe von Freunden? Buch das Ticket, du bist keinem Rechenschaft schuldig. Du kannst einfach das machen, was sich gerade richtig anfühlt.

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Ja, ich weiß, mit dem idealen Partner kann man das wahrscheinlich auch. Aber seien wir mal ehrlich – wie viele von uns haben den?

Singleleben – die Sache mit dem Erfolg

Ja, Singles gelten als durchschnittlich erfolgreicher, was ja irgendwie auch kein Wunder ist. Man hat viel Zeit und Ruhe sich seinem Beruf, neuen Projekten und der Kreativität zu widmen. Bezogen auf mich: ich weiß nicht, ob ich so viel gereist und mit meinem Blog schon so weit wäre, wenn ich immer einen Partner um mich hätte. Schließlich sind es oft die Abende nach dem Unterricht und die Wochenenden, an denen ich meine Schreib- und Planungseinheiten einlege. Wobei, ein Partner, der an meinem Blog mitarbeiten würde, der wäre nicht schlecht. Vielleicht ein Fotograf ;-)?

Singleleben – vielfältige soziale Kontakte

Und dann wäre da noch die Sache mit den Kontakten und dem Freundeskreis. Natürlich gibt es auch viele Menschen, die es schaffen, sich trotz einer Beziehung ein soziales Netzwerk aufzubauen, beziehungsweise dieses aufrecht zu erhalten. Aber die Gefahr besteht natürlich, sich mit dem Partner (und den Kindern) abzuschotten. Und dann nur noch wenig Zeit für Freunde zu haben. Ich meine damit nicht, dass es erstrebenswert ist, einen riesigen Bekanntenkreis zu haben. Es geht viel mehr um die engen Freundschaften. Der Partner wird oft die erste Ansprechperson, Berater, Lover und Freund in einem. Und genau das soll er ja auch sein. Nur wissen wir auch, dass es wichtig ist, regelmäßig Zeit mit anderen zu verbringen, um auch andere Impulse zu erhalten, verschiedene Denkweisen kennenzulernen, etc. Vor allem können Beziehungen auch wieder zu Ende gehen, so dass es wichtig ist über ein stabiles Netzwerk außerhalb der Beziehung zu verfügen. Dieses haben Singles ja meist ohnehin, da sie meist mehrere gute Freunde haben, die ihnen zur Seite stehen.

Singleleben – allein bist du oft glücklicher, als Frau sogar gesünder

Überall, nicht zuletzt durch die Medien, bekommen wir suggeriert, dass romantische Liebe der einzige Weg zum Glück sei. Klar, Verliebtheit setzt Hormone frei und beschert uns kurzzeitig Gefühle, die wir so sonst kaum erleben. Aber ist man deswegen auch in einer langfristigen Beziehung glücklicher als im Singleleben? Nicht unbedingt, wie ich aus eigener Erfahrung weiß und in letzter Zeit in immer mehr Artikeln lese. Allein muss man sich weniger rechtfertigen, hat weniger Stress und als Frau lebt man statistisch gesehen sogar gesünder. Ok, als Mann leider nicht.

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Man kann auch mit einem Singleleben glücklich sein

Wobei ich gerade bei diesem Punkt nicht allzu sehr pauschalisieren will, da ich natürlich auch einige Leute kenne, sie sich definitiv in Beziehungen besser fühlen als allein. Und wer weiß, vielleicht treffe ich ja irgendwann auch mal auf einen Mann, bei dem das auch so ist.

Bis dahin genieße ich weiter mein Leben so wie es ist und schäme mich keine Sekunde dafür, ein Singlemädchen zu sein. Und auch ihr solltet, wenn ihr alleine durch das Leben geht, euer Singleleben wertschätzen und hegen und pflegen. Selbst wenn ihr es nicht als Nonplusultra sehen solltet – denn hey, welches Leben ist das schon? Höhen und Tiefen gibt es immer, egal ob allein, zu zweit, zu dritt. Und gerade wenn du dich da allein wieder hinaus manövrierst, kannst du echt mal stolz sein, du taffer Single!

Fotos von Sabrina Hoffmann Fotografie

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12 Kommentare

  1. Dein Artikel spricht mir gerade voll aus der Seele. Wie oft ich mich teilweise diese Woche erklären musste, warum ich Single bin.

    Wie du schon schreibst. Wir leben in einer offenren Gesellschaft, aber die Vater-Mutter-Kind Vorstellung scheint nach wie vor der einzig wahre Lebensweg zu sein.

    • Ui, warum musstest du dich gerade diese Woche so oft erklären? Und ja, leider denkt die Gesellschaft nur sehr langsam um. Was einmal in den Köpfen der Menschen verankert ist, das bleibt da auch gerne fest sitzen. Manchmal habe ich auch einfach das Gefühl, dass es den meisten zu kompliziert ist, mal um die Ecke zu denken und sich klar zu machen, dass nicht alles so bleiben muss, wie es mal war…! Danke für deinen Kommentar

      • Ich arbeite gerade sehr intensiv in einem neuen Projekt und da komme ich gerade viel in Kontakt mit Menschen, die wahrscheinlich kaum jemanden kennen der meinen Lifestyle führt.

        Einigen ist das glaub ich schlecht weg unbekannt. Ich lebe allerdings auch in einem Umfeld, wo die meisten meiner Freunde auch Single sind oder deren Kinder bereits aus dem Haus sind.

        Alte Freude, die in Partnerschaften leben, kennen mich gut genug und sehen ja das mich mein Lifestyle auch erfüllt!

        Da muss man sich nicht mehr ständig erklären. Vielleicht bin ich deshalb immer wieder so überrascht, wenn plötzlich wieder jemand Fremdes fragt: Achso und Kinder willst du wohl keine? Toll ist auch: Du siehst doch gut aus und hast was im Kopf, da müsstest du doch einen abkriegen. Daran erkennt man ja schon einwenig die Geisteshaltung.

        Deshalb ist es wichtig sich mit gleichdenkenden zu umgeben, damit man auch mal über Themen sprechen kann, wo man sich auch weiterentwickelet. ?

        Genau wie du es so schön geschrieben hast.

  2. Egal ob in der Arbeitswelt, unter Freunden, ja sogar in der Familie… Man wird immer etwas schief angeguckt und mit dämlichen oder sogar fiesen Kommentaren und Fragen konfrontiert. An mir geht das nicht spurlos vorbei und es ärgert mich manchmal sehr. Als hätte man sich das alles so ausgesucht. Und das schlimmste daran ist, dass man dann so manches Mal anfängt ernsthaft darüber nachzudenken, ob mit einem wirklich etwas nicht stimmt.
    Ich mag meine Freiheiten und doch hätte ich nichts dagegen einzuwenden, mein Singleleben abzugeben. Aber nicht um jeden Preis.

    • Ja, eben…“nicht um jeden Preis“. Und das zeigt ja, das mit dir alles stimmt. Denn genauso sollte es ja sein. Man sollte sich nur in eine Beziehung begeben, wenn man auch relativ sicher ist, das man diese führen will. Und sich eben nur auf einen Menschen einlassen, der einem gut tut. Drehen wir den Spieß doch mal um: mit wievielen Leuten stimmt etwas nicht, da sie in einer unglücklichen Beziehung leben und das nur, weil sie Angst vor dem Alleinsein haben? Viel mehr sollten wir stolz darauf sein, dass wie unser Leben allein meistern können. Und wie du schon meintest, das heißt ja nicht, dass wir Beziehungsgegner sind oder gar Menschenfeinde ;-). Klar, ich wurde natürlich auch schon von Männern abgewiesen, die ich toll fand und mit denen ich gerne eine Beziehung gehabt hätte. In solchen Momenten fühlt sich jeder scheiße. Aber deswegen dann den Nächtbesten anderen zu nehmen? Nee…

      • Oh ja. ?
        ich kenne einige Paare, wo ich mich frage, warum sie eigentlich zusammen sind.
        Und doch denke ich, jeder sollte sein Leben so leben können, wie er es möchte, ohne dafür „verurteilt“ zu werden.

  3. Liebe Katharina,

    das hast du ganz wunderbar geschrieben und ich sehe das genauso. Das Leben besteht nicht nur darin, einen Partner zu finden, ein Haus zu bauen und eine Familie zu gründen, sondern in erster Linie darin, glücklich zu sein und das zu tun, was man gerne tut. Das vergessen die meisten. Sie verzetteln sich in semi-glücklichen bis hin zu schrecklichen Beziehungen und bemitleiden uns Singles. Dabei doch eher andersrum. Da bleibe ich lieber Single bevor ich mich auf irgendjemanden einlasse.

    Man sollte zunächst glücklich sein mit sich selbst. Ich kann ja nicht eine andere Person für mein persönliches Glück verantwortlich machen.

    Liebe Grüße
    Tine

  4. Pingback:Let's talk about love - No Go's bei Männern - so nah und so fern

  5. Sehr gut zusammengefasst und man sollte als Single wirklich nicht immer das Prädikat was stimmt denn da nicht haben 😉
    Also wie du schön gesagt hast, Leben genießen und irgendwann kommt es wie es kommen soll.
    Liebe Grüsse Ela

    • Schn, dass du das genauso siehst, Ela. Leider sehen es noch immer viele anders, aber das sollte einem ja eigentlich auch egal sein 🙂

  6. Schön geschrieben. Und ich kann das unterstreichen. Ich bin von einer normalen Beziehung, in der tatsächlich die eigene Karriere auf der Strecke bleibt, wenn nicht beide positive Workaholics sind. Ich bin auf den Geschmack gekommen, dass das ggf. die perfekte Lösung ist. Seine Zeit zu 100% nutzen und die gemeinsame Zeit genießen, sich vermissen und auf das Wiedersehen freuen. Dennoch hat man genügend Zeit alleine seinen Hobbies und Freunden nachzugehen. 🙂

  7. Hey! Du sprichst mir total aus der Seele, auch wenn das schon eine Weile her ist. Ich finde auch, dass Singlesein nicht immer als Mangel definiert werden sollte. Schließlich haben wir auch ganz andere Möglichkeiten, etwas zur Gesellschaft beizutragen, weil wir schlichtweg mehr Zeit dafür haben. Ich zum Beispiel liebe es, mich neben dem Beruf auch noch ehrenamtlich betätigen zu können.

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