Wie gut kennt ihr denn die USA? In meinem Fall bleibt es leider bei einem „geht so“. Ich bin einmal für eine Woche in NY gewesen und das war es dann leider auch schon. Ein Traum wäre es für mich, Kalifornien einmal kennenzulernen. Am liebsten auf einem Roadtrip. Genau das hat Imke erleben dürfen und berichtet uns hier von ihrem Wahnsinnstrip über den Highway 1.
Highway 1 – der Weg ist das Ziel
Der Highway 1 – war es die atemberaubende Landschaft oder das Gefühl von Freiheit, das mir an diesem Ort die Sprache verschlug? Ich kann gar nicht mehr sagen, was genau mich so an dieser Straße faszinierte, aber meinen Roadtrip über den Highway 1 in Kalifornien werde ich nie vergessen. Du willst wissen, was meine Highlights auf dieser tollen Route waren? Hier verrate ich sie dir!
Aber zurück zum Anfang. Während eines dreiwöchigen Urlaubs in Kalifornien durfte neben San Francisco, L.A. und dem Yosemite Park natürlich auch der Highway 1 nicht fehlen. Wer diese Straße hinunter fährt und dabei nicht permanent an den Titelsong von „O.C. California“ denken muss, der ist wahrscheinlich von der fantastischen Küstenlandschaft abgelenkt!
Meine erste Begegnung mit dem Küstenhighway hatte ich nach einem Besuch in Santa Cruz. Und wenn dir bislang noch kein Song mit „California“ oder „Surfing“ durch den Kopf schwirrt, dann wird es spätestens hier soweit sein. Denn die sympathische Strandgemeinde ist nicht nur für ihre Strandpromenade mit Freizeitpark-Flair bekannt, sie ist auch die Geburtsstadt vom „Surfing in California“. Hier in diesem Ort gab es die ersten Surfer in den USA. Einen Besuch im Santa Cruz Surfing Museum solltest du daher nicht verpassen! Das kleine Museum zeigt Fotos aus über 100 Jahren Surfgeschichte und ist einen Abstecher definitiv wert. Für die rund 125km lange Strecke von San Francisco nach Santa Cruz brauchst du etwa zwei Stunden.
Highway 1 – 17 Meilen, auf denen du 17.000 Fotos machen wirst
Unser zweiter Abschnitt auf dem Highway No. 1 Roadtrip sollte uns von Monterey bis kurz vor Los Angeles führen. Da diese Teilstrecke ca. 450km umfasst, planten wir dafür einen ganzen Tag ein. Was wir leider nicht einplanten war die Monterey Car Week – das einwöchige Auto-Spektakel, welches Montereys Hotelpreise empfindlich in die Höhe treibt und in der Regel im August stattfindet. Wenn du nicht bereit bist, für ein nur durchschnittliches Hotelzimmer ca. 400 Dollar pro Nacht zu bezahlen, solltest du in dieser Woche einen großen Bogen um Monterey machen.
Sei es drum – wir konnten und wollten unsere Pläne damals nicht mehr ändern. So bissen wir in den (sehr) sauren Apfel und genossen dafür auch den Ausblick auf die wahnsinnig schicken Oldtimer, die zur großen Auktion oder zur Rallye während der Monterey Car Week angereist waren.
In der Nähe von Monterey befindet sich übrigens auch der berühmte 17-Miles-Drive. Dieser gebührenpflichtige Weg gilt als wohl schönster Abschnitt des Highway No. 1. Für den „Eintritt“ auf den 17-Miles-Drive werden je Fahrzeug ca. 10 Dollar fällig. Dafür kann man nicht nur die zwei Highway 1 Sehenswürdigkeiten Lone Cypress und Spanish Bay bewundern, sondern auch einen Blick auf den elitären Lifestyle der kalifornischen High Society werfen. Denn dieser angeblich schönste Teil des Highway No. 1 führt auch durch zwei sündhaft teure Golfclubs. Für diesen Abschnitt, der umgerechnet ca. 23km lang ist, solltest du mindestens eineinhalb bis zwei Stunden einplanen.
An der Frage, ob der 17-Miles-Drive der schönste Abschnitt des Highway 1 ist, scheiden sich die Geister. Für einige war er das Nonplusultra, andere hätten ihn getrost umfahren können. Ich persönlich fand den 17-Miles-Drive sehr schön. Da wir genug Zeit hatten und das Budget nicht so eng war, haben wir ihn halt mitgenommen. Mir persönlich hat die Strecke noch einmal wahnsinnig Lust auf den nächsten Tag und die kommenden Kilometer gemacht. Wenn man den Highway 1 von Süden nach Norden hinauf fährt, hat man die Schönheit des Küstenhighways natürlich schon entdeckt. In dem Fall könnte ich mir vorstellen, dass du vom 17-Miles-Drive vielleicht nicht ganz so beeindruckt bist.
Highway 1 – Highlight: Big Sur
Nach den 17 Meilen Vorgeschmack ging es also am nächsten Tag weiter. Dabei hörten die atemberaubenden Sehenswürdigkeiten des Highway 1 nicht hinter den 17 Meilen auf, vielmehr jagte auch hier ein Highlight das nächste. Kurz hinter Monterey warten etwa der Monastery Beach und China Cove darauf, entdeckt zu werden. Etwas weiter südlich laden der Rocky Ridge Trail und natürlich die Bixby Bridge zu einem Fotostopp ein. Diese Sehenswürdigkeiten liegen auf dem besonders schönen Abschnitt des Highway 1, dem Big Sur. Hier mischt sich das Küstenpanorama mit den Bergen der Santa Lucia Range. Die 1932 erbaute Bixby Bridge, die hier zu finden ist, zählt vermutlich zu den am meisten fotografierten Sehenswürdigkeiten des Highway 1. Für die ca. 150km von Carmel-by-the-Sea bis San Simeon wirst du auf jeden Fall lange brauchen, denn hinter jeder neuen Kurve lauert auch schon das nächste Fotomotiv.
Wenn ich zu diesem Zeitpunkt nicht schon ein wenig mein Herz an Kalifornien verloren hätte, dann hätte spätestens Big Sur mich rumgekriegt. Ich bin ein Wasserkind – ich liebe das Wasser mehr als die Berge. Hier am Big Sur treffen sich beide Welten und verschlagen mir den Atem. Ich könnte ewig zuschauen, wie der Pazifik tosend auf die Küste kracht, wie die See-Elefanten sich träge sonnen und die Möwen kreischend ihre Runden drehen. Auf diesem Abschnitt des Highway 1 durchfährt man nur vereinzelt kleine Ortschaften, was das absolute Naturerlebnis weiter verstärkt. Hier ist der Ort, um die Nase in die frische Pazifikluft zu halten und einfach zu lächeln. Das Küstenpanorama ist einzigartig und führt den Besuchern noch einmal deutlich vor Augen, welche Schönheit die Natur für denjenigen bereithält, der seine Augen öffnet.
Highway 1 – und wie geht es danach weiter?
Unser vorerst letzter Stopp auf unserem Roadtrip entlang des Highway 1 war die Küstenstadt Santa Barbara. Die Stadt gehört zu den teuersten Wohngegenden in den gesamten USA, was vermutlich an der Nähe zu Los Angeles liegt, das mit ca. 137km nicht wirklich weit weg ist. Da wir recht lange für die übrige Strecke gebraucht haben, haben wir Santa Barbara nur einen Kurzbesuch abgestattet.
Mein Tipp: Wenn Los Angeles an dieser Stelle nicht deine Endstation ist und du den Highway 1 noch weiter Richtung Süden erkunden möchtest, dann könnte sich eine Übernachtung in Ventura lohnen. Hier sind die Hotelpreise niedriger und du musst nicht in das Straßengewirr der Mega-City L.A. fahren.
Südlich von Los Angeles geht der Highway 1 in die Interstate 5 über, die dich direkt nach San Diego bringt. Im Norden führt dich der legendäre Highway nach San Francisco, wo man wunderbar ein paar Tage die Seele baumeln lassen und die hippe Stadt erkunden kann.
Wenn du Roadtrips magst, dann wirst du die Fahrt über den Highway 1 lieben, da bin ich mir sicher. Die Strecke hat landschaftlich einfach wahnsinnig viel zu bieten und gehört völlig zu Recht zu den touristischen Highlights der USA. Obwohl ich im August dort war, kam es mir zu keiner Zeit überlaufen vor. Die Strecke lässt sich hervorragend z.B. in einen zweiwöchigen Kalifornien-Urlaub integrieren und wenn die Zeit besonders knapp ist, lässt sich auf dem 17-Miles-Drive ein toller Eindruck gewinnen. Für den Highway 1 – oder formal ausgedrückt: den Pacific Coast Highway – gilt definitiv das Sprichwort „Der Weg ist das Ziel“!
Autorenprofil
Hallo, ich bin Imke. Wahl-Hamburgerin und am glücklichsten, wenn es mal wieder Zeit ist eine Reise zu planen. Auf meiner Seite Crappy Radio Stations and Candy Bars möchte ich inspirierende Reiseberichte und praktische Tipps mit dir teilen.
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Ich bin gerade überrascht wie wenige Worte man über den Highway 1 verlieren kann :p Ich habe auch schon darüber geschrieben und habe mich peinlicherweise gar nicht mehr eingekriegt, bei über 2000 Worten musste ich mich irgendwann mal bremsen und anfangen zu kürzen 😀
Den 17 Mile Drive haben wir uns damals aus Zeit- und Kostengründen übrigens gespart und ich glaube, man verpasst auch nicht unbedingt was 🙂
Lieben Gruß, Katrin
Hallo Katrin,
na ja, ich hab auch wirklich versucht mich auf das Wesentliche zu beschränken 😉 Ja, also am 17 Miles Drive scheiden sich wie gesagt die Geister. Wenn man nicht in Budget- und Zeitnot ist, kann ich die Strecke aber sehr empfehlen.
Viele Grüße
Imke
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