Sabbatical – die Jobauszeit (zum Reisen)

Bevor wir dir gleich ganz viel über das Sabbatical erzählen, möchten wir uns kurz vorstellen.Wir sind Sandra und Chris, 29 und 31 Jahre alt und kommen aus dem Schwabenland. Seit über 10 Jahren sind wir voll berufstätig und der Drang nach einer längeren Auszeit wurde immer größer.  Lange haben wir uns damit beschäftigt welche Möglichkeiten es gibt und welche letztlich für uns in Frage kommen.  Wir arbeiten beide im Öffentlichen Dienst, Chris ist Krankenpfleger und Sandra arbeitet in der Verwaltung. Nachdem wir erfahren haben, dass bei unserem Arbeitgeber ein Sabbatical möglich ist, haben wir 2013 den Entschluss gefasst einen entsprechenden Antrag zu stellen.

Flipside Sonnenuntergang Kambodscha

Warum 8 Stunden täglich arbeiten, wenn man diesen Sonnenuntergang bewundern kann?!

Sabbatical – so geht’s

Unter dem Begriff Sabbatjahr, oder eben auch Sabbatical genannt, versteht man eine flexible Arbeitszeitgestaltung. Dieses Modell bietet die Möglichkeit zeitlich befristet, meist für drei bis zwölf Monate, aus dem Arbeitsalltag auszusteigen und danach wieder in das Unternehmen zurückzukehren. Ermöglicht wird dies durch den Abbau von Überstunden oder durch eine Gehaltsreduzierung oder Gehaltsverzicht. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass es hierzu keine gesetzliche Regelung gibt und auch kein Anspruch seitens des Arbeitnehmer besteht.

Es gibt verschiedene Modelle wie du dein Sabbatjahr gestalten kannst. Wir haben uns dafür entschieden 1 Jahr frei zu nehmen und dafür 3 Jahre anzusparen. Das heißt konkret wir arbeiten 3 Jahre lang 100% bekommen aber nur 75% Gehalt ausgezahlt. Im 4. Jahr arbeiten wir nicht, bekommen aber weiterhin 75% Gehalt. Aber wie oben schon erwähnt gibt es hierzu keine gesetzliche Regelung und die Gestaltung bleibt dir in Absprache mit deinem Arbeitgeber selbst überlassen.

Wir können dir nur raten, dich bei deinem Arbeitgeber zu informieren, ob der Betrieb dieses Arbeitszeitmodell unterstützt. Wir selbst haben es in unserem Betrieb nur durch Zufall erfahren, beworben wird dieses Modell leider nicht. In jedem Fall solltest du deinen Arbeitgeber so früh als möglich über dein Vorhaben informieren und gegebenenfalls argumentieren, warum das Sabbatjahr für dich und auch für die Firma wertvoll ist.

Der Antrag für ein Sabbatical ist gar nicht so schwierig und kompliziert wie du jetzt vielleicht denkst. Zuerst solltest du dir natürlich genau überlegen wie lange die Freistellungsphase dauert und wann diese beginnen soll. Nachdem du den ersten Schritt getan hast und hoffentlich wie wir nur positive Rückmeldungen erhalten hast, kannst du einen formlosen Antrag stellen. Diesen Antrag gibst du dann bei deinem Vorgesetzten ab und dann heißt es warten – bei uns dauerte es tatsächlich nur ca. 3 Wochen bis wir endlich die ersehnte Antwort erhalten haben, dass unser Sabbatjahr genehmigt wurde.

Im Gegensatz zu einer Freistellung (unbezahlter Urlaub) bleibt man während des Sabbaticals bei vollen Sozialleistungen und Gehalt weiter angestellt. Nach der Rückkehr besteht in der Regel kein Anspruch auf den vorherigen Arbeitsplatz, aber in jedem Fall eine Beschäftigung im Unternehmen. Bei uns wurde nach der Genehmigung ein Änderungsvertrag ausgestellt, welchen du dir auf jeden Fall genau durchlesen und bei Unklarheiten gegebenenfalls direkt nachhaken solltest.

Falls du dich auch mit dem Gedanken einer Auszeit beschäftigst, dich aber bisher noch nicht so richtig getraut hast, können wir dir nur raten den ersten Schritt zu wagen. Wir durften die Erfahrung machen, von allen Seiten positiv unterstützt zu werden. Vom Arbeitgeber bis zum Familien- und Freundeskreis erhielten wir nur positive Rückmeldung.

Sabbatical – unserer einjährige Weltreise

Seit Dezember 2016 sind wir nun unterwegs und erfüllen uns den Traum einer zwölfmonatigen Weltreise.

Flipside Withe Buddha Pai

Buddha in Pai – ein beeindruckender Moment während des Sabbaticals

Diese begann in Thailand, wir haben uns hier auf den Norden konzentriert und die Umgebung von Chiang Mai, Chiang Rai und Pai erkundet. Die Hauptstadt haben wir uns aber natürlich nicht entgehen lassen, von dort ging es weiter nach Nordvietnam. Neben dem lauten Hanoi gibt es hier ruhige und idyllische Landschaften die zum verweilen und entspannen einladen.

Von dort ging es mit dem Nachtbus über die Grenze nach Laos, hier haben wir uns hauptsächlich mit lokalen Bussen fortbewegt. Danach fuhren wir, ebenfalls auf dem Landweg, nach Kambodscha und schließlich in Süden von Vietnam.

Flipside Laos

Wunderschönes Laos

Flipside Aussichtspunkt in Vang Vieng Laos

Atemberaubende Landschaft in Laos

Nach einer schönen Zeit in Vietnam sind wir mit dem Flugzeug nach Singapur und anschließend auf dem Landweg weiter nach Malaysia gereist. Aktuell befinden wir uns in Australien, mit unserem gekauften Auto werden wir 6 Monate das Land bereisen.Wir sind schon sehr gespannt darauf, was uns hier alles erwarten wird.

Flipside Great Ocean Drive

Wow-Moment in Australien

Flipside Känguhru

Nice to meet you!

Unsere Highlights der Weltreise waren bisher übrigens die dreitägige Bootstour in der Halongbucht, der Tag in der Elefanten Auffangstelle und unsere Nacht im Marina Bay Sands, dem bekannten Hotel in Singapur mit dem Infinity-Pool auf dem Dach. Natürlich gibt es neben den „großen“ Highlights noch ganz viele weitere tolle Momente und atemberaubende Eindrücke. Die hier alle zu nennen, das würde jedoch den Rahmen sprengen.

 

Sabbatical – Kontakt zu den Autoren

Vielleicht haben wir dich ja inspiriert ebenfalls diesen Schritt zu wagen.

Solltest du noch weitere Fragen haben kannst du uns gerne direkt kontaktieren, oder uns auf unserer Reise begleiten: auf unserem Blog See you on the flipside oder auf der Facebook-Seite.

Und natürlich darfst du uns auch ganz klassisch eine Email schreiben, an: kontakt@seeyouontheflipside.de

Flipside Christian_Sandra

Christian und Sandra beim Sabbatical – the happy life

2 Kommentare

  1. Seine Träume wahr machen! Wie schön, immer wieder zu sehen, dass es noch Mutige da draußen gibt! ?
    Bei meinem AG – auch ö.D. – kann man Sabbatical auch beantragen. Ein Kollege aus meinem Team erfüllt sich diesen Sommer den Traum von 3 Monate Sprachschule in Japan! Auch ich habe mir darüber schon mal Gedanken gemacht. Man sollte das sicher vorher genau planen, mit dem AG sprechen und sich durchrechnen, welches Modell für einen passt.
    Danke also für diesen Beitrag. ?

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