Letztes Jahr im September habe ich zusammen mit meiner Freundin Lynn einen Campertrip gemacht – eine wundervolle und unvergessliche Erfahrung. Lange habe ich gedacht, dass campen nichts für mich sei. Primär jedoch, da ich damit unkomfortables zelten assoziiert habe. Ein Roadtrip von Campingplatz zu Campingplatz mit einem Campervan ist jedoch eine ganz andere Erfahrung und ich würde so eine Tour jederzeit wiederholen wollen. Gerade auch aktuell, zu Zeiten von Covid, ist so ein Campertrip wahrscheinlich eine der sichersten Möglichkeiten zu reisen. Falls du auch mit dem Gedanken spielst, auf diese Art und Weise zu verreisen, so bedarf es natürlich ein wenig Planung im Vorfeld. Auf was du alles achten musst, das erzähle ich dir im Folgenden.
Campertrip: Finanzcheck
Wichtig ist es auf jeden Fall, dass du möglichst frühzeitig den finanziellen Rahmen für dich absteckst. Anders als beispielsweise bei einer Pauschalreise, kommen bei einem Campertrip viele kleine Finanzposten zusammen, die sich aufaddieren. Du solltest dir also überlegen, was dein Maximalbudget ist und dann ausrechnen, was die einzelnen Posten ungefähr kosten werden. Diese sind normalerweise wie folgt:
- Mietgebühren für den Camper
- Benzin
- Kosten für die Stellplätze auf Campingplätzen
- Je nach Land evtl. Gebühren für Maut
- Kosten für Verpflegung (willst du selbst im Camper kochen oder regelmäßig essen gehen)
Welches Campermodell?
Dann stellt sich natürlich die Frage nach dem Campermodell: eher klein und fein oder größer und geräumiger?! Hier muss ich gestehen, dass ich auf diesem Gebiet nach wie vor auch wahrlich keine Expertin bin, doch für mich war der Campeo von Bürstner, mit dem wir letztes Jahr unseren Trip gemacht haben, total ideal. Wichtig war für mich, dass es eine Küche gibt, ein Bad (bzw. primär die Toilette) und man ein gemütliches und geräumiges Bett hat. Das war in unserem Fall alles gegeben. Auf jeden Fall ist es wichtig, dass du dir vorher klar machst, worauf du verzichten kannst, und worauf auf keinen Fall. Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass du, oder aber der Fahrer (solltest du es nicht selbst sein) sich zutraut ein Modell der Camper-Größe, die für dich in Frage kommt, auch zu fahren. Wir haben zum Beispiel gemerkt, dass der Campeo für manch schmale Gasse in Italien schon zu groß war. Solche Gesichtspunkte sollte man dementsprechend bei der Wahl auch im Blick haben.
Hier findet ihr beispielsweise verschiedene kompakte Campervan-Modelle vorgestellt: Neuheiten Campervans.
Campertrip: Route festlegen
Doch wo soll es überhaupt hingehen? Ein elementarer Teil der Planung ist natürlich die Entscheidung für eine Route. Davon hängt vieles maßgeblich ab, wie unter anderem die Kosten, der Campertyp oder auch deine sonstige Ausstattung. Die Route von Lynn und mir letztes Jahr hat uns von Süddeutschland über Österreich nach Südtirol und Venedig geführt. Den Rückweg haben wir dann über die Schweiz gewählt. Eine ziemlich perfekte Route, denn wir hatten sowohl sagenhafte Natur als auch wunderschöne Städte dabei. Wenn ihr euch unsere genaue Route anschauen wollt, so guckt einfach mal ins Lynns Artikel: Roadtrip Europa.
Und hier habe ich noch ein paar weitere, etwas ungewöhnlichere Roadtrip-Ideen für euch:
VW-Busreise durch das Baltikum
Wichtig ist auf jeden Fall, dass du dir vorher gut überlegst, wie viele Kilometer Fahrtstrecke du dir pro Tag zutraust. Zudem, ob du jeden Tag unterwegs sein möchtest, oder vielleicht auch mal ein paar Relax-Tage auf einem Campingplatz einlegen möchtest. Unsere Tagesstrecken lagen im Schnitt bei etwa 200 Kilometer und meistens haben wir zwei Nächte auf einem Campingplatz verbracht, damit die Tour nicht zu stressig wird und wir auch von den jeweiligen Orten etwas sehen können.
Campingplätze wählen
Zunächst mal: Wir haben damals einen Fehler gemacht bei unserem Camptertrip im September 2020. Wir hatten uns vorher keine Gedanken darüber gemacht, auf welchen Campingplätzen wir übernachten wollen und sind einfach drauf los gefahren. Bereits bei unserem ersten Stopp, am Bodensee, hat sich das als problematisch herausgestellt. Die ersten drei Campingplätze, die wir angesteuert hatten, waren schon voll belegt. Zum Glück hatten wir Glück im Unglück und der vierte hatte noch einen Stellplatz für uns. Im Nachhinein würde ich deswegen auf jeden Fall empfehlen, zumindest für die ersten Nächte der Reise Stellplätze zu reservieren.
Übrigens gibt es Campingplätze sämtlicher Kategorien – von sehr einfachen bis hin zu wahren Glamping-Highlights. Auch hier macht es Sinn sich vorher zu überlegen, was einem wichtig ist und was der Campingplatz auf jeden Fall haben sollte. Mir persönlich war beispielsweise ein Pool (zumindest als wir in Italien waren) sehr wichtig. Dann gibt es kleine Luxus-Highlights, die auf den ersten Blick vielleicht profan wirken mögen, aber eine unheimliche Erleichterung darstellen. Ich denke dabei gerade konkret an eine Chemie-Toiletten-Maschine, die wir auf unserem Campingplatz in Südtirol hatten. Die Toilette auszuleeren kann schon eine ziemlich eklige Angelegenheit sein, bei dieser besagten Maschine hat man sie jedoch einfach in ein Fach gelegt und sie kam dann geleert und mit neuen Toilettenmittel aufgefüllt wieder heraus.
Vielleicht schaust du dir also vorher Bewertungen verschiedener Plätze auf einer Vergleichsseite an.
Campertrip: Packliste
Was muss man eigentlich alles mitnehmen, auf so einen Campertrip? Die Frage hatte ich mir im Vorfeld auf jeden Fall gestellt. Da wir einen relativ luxuriösen Campervan hatten und uns von Bürstner sogar die Bettwäsche gestellt wurde, musste ich eigentlich nicht viel anders packen als für eine Hotelreise. Falls du aber mit einem einfacheren Modell unterwegs bist, sieht das wahrscheinlich ganz anders aus. Da gibt es ein paar Equipment-Teile, die du unbedingt dabei haben solltest:
- Schlafsack / (Outdoor)Kissen
- Outdoor-Decke
- Gaskocher
- Kochgeschirr / Blechgeschirr (Porzellan kann zu leicht zerbrechen)
- Campingbesteck
- Taschenlampe
- Campingstühle / Campingtisch (um draußen vor dem Camper sitzen zu können)
Ansonsten Schau ruhig auch mal in die folgende Liste mit Ideen für die entsprechende Ausrüstung: Outdoor-Ausrüstung .
Und nun bleibt mir nur noch zu wünschen: Viel Spaß auf deiner Camper-Reise!
Impressionen Campertrip
Und hier noch ein paar Eindrücke von unserer Reise, die hoffentlich Lust auf mehr machen :)!
Ich hab deine Reise ja per Instagram verfolgt und fand es sah total schön aus! Noch kann ich mir einen Camper Trip nicht so ganz vorstellen, aber vielleicht wage ich mich da doch mal ran!