Schon lange ärgere ich mich darüber, dass das Singleleben als Frau immer als etwas Bemitleidenswertes, etwas, das temporär ist und möglichst schnell beendet werden sollte, abgetan wird. Nach wie vor leben wir in einer Gesellschaft, in der das Bild der Paarbeziehung das Ideal ist. Und wenn das nicht funktioniert, so werden eventuell noch offene, beziehungsweise polyamore Beziehungen empfohlen. Nur „alleine“ durchs Leben gehen, das sollte man auf keinen Fall. Dabei müssen Singles ja keineswegs alleine sein und schon gar nicht einsam. In meinem Fall ist es sogar so, dass ich als Single die meiste Zeit weitaus glücklicher bin, als in einer Beziehung. Nicht umsonst sind es mittlerweile zwölf Jahre, die ich ohne wirkliche Partnerschaft verbracht habe. Wäre ich alleine totunglücklich, so hätte ich mich bestimmt längerfristig auf so manche toxische Beziehung eingelassen. Doch da ich das Singleleben meistens toll finde, habe ich immer schnell genug, bei aufkommenden Red Flags, den Absprung geschafft.
Hier nenne ich euch 5 Gründe, warum es toll ist Single zu sein, vor allem als Frau.
Singleleben – Keine Kompromisse
Jetzt mal Hand aufs Herz: Bedeutet nicht fast jede Paarbeziehung auch eine Menge an Kompromissen? Egal, in welchem Lebensbereich, wir müssen uns ständig anpassen. Klar, das müssen wir in allen zwischenmenschlichen Beziehungen ein stückweit, doch in Liebesbeziehungen ganz besonders. Sei es bei kleinen Dingen, wie bei der Auswahl des Abendessens, des Urlaubsortes oder der Wochenendgestaltung. Aber auch bei Punkten, die weitaus tiefer gehende Lebensbereiche betreffen, wie den Wohnort, Familienplanung oder die Karriere. Und gerade wir Frauen neigen ja bekanntlich verstärkt dazu, unsere Wünsche und Bedürfnisse zurück zu stellen. Als Single muss ich das aber nicht. Ich reise da hin, wo ich hin will und arbeite so viel oder wenig, wie es für mich persönlich am besten passt.
Singleleben als Frau – Mehr Zeit für dich
Die Zeit ist irgendwie fast immer knapp – das kennen wir alle. Und wenn wir in einer Paarbeziehung sind, so ist sie meist noch viel rarer gesät. Wenn ich an meine Zeiten zurück denke, in denen ich mich in Beziehungen befand, so habe ich wirklich Unmengen an Zeit damit verbracht, über meinen aktuellen Partner nachzudenken, mit Sorgen zu machen, etc. Ok, sicherlich sind dahingehend nicht alle Frauen so extrem wie ich. Andere dagegen vielleicht noch extremer. Jedoch merke ich als Single, dass ich meine Zeit viel angenehmer und produktiver nutze. Ich habe Zeit für alles, was ich liebe: meine Reisen, Dokus, Serien, Bücher, Podcasts, ausgiebige Chats mit meinen Freundinnen, und so weiter. Und auch körperlich kommt man nicht zwangsläufig zu kurz und effizienter ist das Ganze sowieso ;). Schaut doch mal für Tipps und Anregungen hier vorbei: Sexspielzeug Blog
Selbstfindung als Single-Frau
Ich sage immer: Traue niemandem, der nicht mal mindestens ein Jahr in seinem Erwachsenenleben solo war. Warum? Meiner Meinung nach, kann man sich nur wirklich selbst kennenlernen, wenn man relativ viel Zeit alleine verbringt. Jeder kennt ja diese Leute, die sich von einer Beziehung in die andere stürzen, nur um nicht allein zu sein. Denn Alleinsein würde zwangsläufig bedeuten, dass man sich mit sich selbst konfrontieren muss, teilweise auch mit den nicht so schönen Seiten der eigenen Persönlichkeit. Und das kann sehr schmerzhaft sein, jedoch auch heilsam. Somit sind Perioden des Single-Daseins irgendwie auch immer Selbstfindungs-Phasen, auch ohne Yoga-Retreats, oder ähnliches.
Sehr schön hat es auch der Artikel „Ciao, Amore“ von Silvia Follmann in Edition F auf den Punkt gebracht. Hier schreibt die Autorin: „Eigentlich also nichts Neues, und doch irgendwie ein schöner Gedanke, dass sich viele jüngere Frauen nicht mehr grüblerisch mit Labeln wie „beziehungsunfähig“ auseinandersetzen, sondern Single-Sein auch schlicht als das begreifen, was es schon immer sein konnte: Ein ganz großes Ja zu sich selbst.“
No Drama, Baby
Sicherlich trifft das nicht auf alle Menschen zu, doch auf mich persönlich bezogen bedeutet ein Singleleben als Frau auch ein Leben, das weitestgehend frei von Dramen ist. Ich gebe zu: Für mich sind Beziehungen schwerer, als für den Durchschnittsmenschen. Die meisten, die ich hinter mir habe, waren wirklich sehr dramatisch und haben mich mehr runtergezogen, als dass sie mir schöne Momente beschert haben. In meinem Solo-Leben dagegen bin ich die meiste Zeit über recht ausgeglichen und mit mir im Reinen. Und auch wenn ich mir meine Freundinnen so anschaue, erlebe ich bei den meisten von ihnen die gleiche Tendenz. Ich kenne nur wenige, die als Single-Frauen wirklich totunglücklich sind, und auch bei diesen ist dies oft mehr durch den Druck der Gesellschaft bedingt, als durch die eignen Bedürfnisse.
Singleleben als Frau – Bessere Karrierechancen
Als Frau habe ich besser Chancen Karriere zu machen, wenn ich Single bin. Zumindest, wenn sich weiterhin an den vorherrschenden Beziehungsmodellen orientiert wird, bei denen der Mann der Hauptverdiener ist und die Frau sich um Haus und Familie kümmert und höchstens einen Halbtagsjob ausübt. Doch wo liegt das Problem? Ist es mir als Frau in einer Partnerschaft nicht genauso gestattet, 60 Stunden die Woche zu arbeiten? Theoretisch schon, praktisch kann es schwierig werden, ganz besonders wenn Kinderplanung im Spiel ist. Hier brauche ich als Frau einen Partner, der sehr unterstützend ist, der nichts dagegen hat, auch in Elternzeit zu gehen und sich mindestens zu 50% um Haushalt und Kinder kümmert. Gibt es, zumindest wieder in der Theorie, die Praxis sieht leider noch anders aus. Laut Statista sehen die Zahlen hierzulande momentan so aus: Lediglich 25% der deutschen Männer gehen in Elternzeit, und dann im Schnitt auch lediglich 3,7 Monate, während es bei Frauen sage und schreibe 14,5 Monate sind. Unterstützung der Karriere der Partnerin sieht anders aus, oder?
Ich will Beziehungen hier keinesfalls verteufeln und schließe keinesfalls aus, dass ich mich in absehbarer Zeit auch wieder in einer befinde. Es geht mir viel mehr darum, Akzeptanz zu schaffen und das Singledasein als gleichwertiges Lebenskonzept zu Beziehungen anzusehen. Denn schließlich soll doch jeder sein Leben so leben, wie es am glücklichsten macht!