Ein Hauch von Malaysia, ein bisschen Indonesien, eine Portion Thailand, und das mitten im Ruhrgebiet. Als meine Fotografin Joyce und ich in Essen ankommen, stimmen zumindest die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit, um ein gewisses Südostasien-Feeling aufkommen zu lassen. Wir haben an diesem heißen Sommertag die Reise von Köln angetreten, um hier, am Rande des Essener Zentrums, ein für unsere Breitengrade einmaliges Gastro-Konzept kennenzulernen. Das Restaurant Mama San, die Naughty Dragon Cocktail Bar sowie die Lil‘ Tiger Rooftop Terrace befinden sich alle in einem Haus und bieten ein Rundum-Paket für Liebhaber von ausgefallenem Asiatischen Essen und leckeren Drinks. Außerdem ist im gleichen Gebäude auch noch das Flowers Hotel, in welchem wir auch übernachten, so dass wir jede Menge Zeit haben, um das Konzept wirklich ausgiebig zu testen.
Das Restaurant Mama San: Streetfood aus Indochina
Unser erster Stop am Abend ist das Restaurant Mama San. Der Name kam mir direkt bekannt vor, da ich sowohl in Kuala Lumpur in Malaysia, als auch auf Bali schonmal in gleichnamigen Restaurants gegessen habe. Und tatsächlich ist zumindest das Ambiente vom Stil her sehr ähnlich. Wer schon länger meinen Blog liest, weiß, dass ich riesiger Südostasien-Fan bin, so dass ich mich auch hier im Mama San Essen vom ersten Moment an wohl fühle. Wir sitzen bei gedämmtem Licht an einem großen Tisch, hinter mir ein riesiges Bild einer Mama San. Sie ist in Asien die Herrin der Garküchen, welche die Rezepturen der Curries wie ihren Augapfel hütet.
Wir nehmen an einem großen Tisch im Innenbereich des Restaurants Platz. Wer lieber draußen sitzt, für den gibt es aber auch den großen Außenbereich mit 80 Sitzplätzen.
Das Essen wird uns übrigens keinesfalls enttäuschen, sondern viel mehr begeistern. Joyce und ich sind beide Vegetarierinnen, was aber kein Problem darstellt, da es viele Gerichte gibt, die fleischfrei sind, teilweise sogar vegan. Und alles wird frisch in der offenen Küche zubereitet, in die der Gast jederzeit Einblick hat. Hier sieht man den Köchen direkt bei der Arbeit zu, kann beobachten, mit wie viel Präzision und Hingabe sie ihre Essens-Kunstwerke zubereiten.
Wir essen unter anderem leckere vegetarische Spieße und Salate als Vorspeise, trinken dazu alkoholfreie Cocktails mit Mango und Limette. Gerade die Spieße (Sticks) sind etwas, was man in unseren Breitengraden selten in der Gastronomie findet. Zudem werden sie auf einem Robata-Grill zubereitet, einem Grill, der seine Ursprünge in Japan hat. Die Spieße werden hier langsam über Holzkohle gegrillt, ähnlich wie beim Barbecue, und später mit verschiedenen exotischen Dips serviert.
Als Hauptgang gibt es für mich ein Blumenkohlschnitzel mit köstlichem Reis (eine besondere Rezeptur mit vielen verschiedenen Gewürzen), während Joyce sich für eine Bowl entscheidet und abgerundet wird das Ganze bei mir durch meinen absoluten Lieblingsnachtisch: Mango Sticky Rice. So gut wie hier im Mama San habe ich ihn zuvor übrigens nur in Thailand gegessen. Als wir fertig sind, haben wir ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen und unsere Bäuche fühlen sich rund und gut gefüllt an – genau wie es sein soll nach einem erfolgreichen Restaurant-Besuch.
Köstliche Cocktails in floralem Ambiente: Naughty Dragon Cocktail Bar
Nach dem Essen nehmen wir noch einen „Absacker“ in der Naughty Dragon Bar, die sich praktischerweise in der gleichen Räumlichkeit befindet wie das Restaurant Mama San. Der Einrichtungsstil hebt sich trotzdem ab, denn hier hängen schwere dunkelrote Samtvorhänge, die Wände bedecken Tapeten in floralem Muster und die Barhocker und Stühle sind Dunkelbraun. Ich lieb’s!
Man fühlt sich fast ein bisschen in eine andere Zeit versetzt, bzw. lassen sich Raum und Zeit hier völlig vergessen. Und auch die Namen der verschiedenen Cocktails verheißen Reisen in andere Welten: So hat man zum Beispiel die Auswahl zwischen Mr. Rice Guy, Mama Rita oder einem Dragon Spritz, um nur ein paar zu nennen. Übrigens hat der deutsche Cocktail-Meister und Fachbuchautor Stephan Hinz, natürlich zusammen mit dem Team von Mama San Essen, die Cocktails so konzipiert, dass sie perfekt zur asiatischen Küche von Mama San passen.
Über den Dächern Essens: Lil‘ Tiger Rooftop Terrace
Ein wahres Highlight ist definitiv auch der Besuch der Lil‘ Tiger Rooftop Terrace auf der achten Etage. Schon am Samstagabend haben wir hier kurz einen Stopp eingelegt, um ein paar erste Fotos zu machen und bereits für einen Moment den Blick über die Dächer Essens zu genießen.
Und am Sonntag-Vormittag sind wir dann ganz „offiziell“ hier, da wir auf der Terrasse brunchen werden. Das ist hier immer sonntags zwischen 11 und 16 Uhr möglich. Es gibt ein Buffet unter anderem mit Brot, Rührei, Käse, und vielen kleinen Snacks, von denen ein Großteil asiatisch angehaucht ist. Zudem kann man auch noch ein paar Gerichte von einer Karte bestellen. An dieser Stelle ein kleiner Spoiler: Das Thai-Curry ist ein absoluter Traum und muss unbedingt bestellt werden, solltet ihr einmal auf der Lil‘ Tiger Rooftop Terrace brunchen.
Allein auch schon das Ambiente und die Aussicht sind einen Besuch der Rooftop Terrace wert. Das Interieur würde ich spontan als eine Mischung aus Bali und Ibiza beschreiben und weil wir uns ja im achten Stock befinden, hat man wirklich einen sagenhaften Ausblick über Essen. Von Dienstag bis Sonntag kann man hier auch total gut einfach zum Sundowner hingehen und dem Untergehen der Sonne mit einem kühlen Drink in der Hand zuschauen. Gute Fotos für Instagram sind garantiert und gute Musik auch, da immer verschiedene lokale DJs auflegen.
Die Stadt Essen – eine Reise wert?!
Möglicherweise habt ihr jetzt Lust bekommen auf einen Restaurantbesuch im Mama San Essen, einen köstlichen Cocktail in der Naughty Dragon Bar oder einen Brunch auf der Lil’Tiger Rooftop Terrace, wohnt aber nicht in der Nähe von Essen und fragt euch, ob auch die Stadt eine Reise wert ist? Meiner Meinung nach: Absolut. Ich mochte das Ruhrgebiet schon immer, nicht zuletzt, da dort ein Teil meiner Wurzeln liegt: Mein Vater kommt gebürtig aus dem Ruhrgebiet. Außerdem gibt es ein riesiges kulturelles Angebot, viele Grünflächen und vieles mehr. Falls ihr euch noch weitere Inspirationen holen möchtet, so schaut gerne mal in meine Artikel, die ich vor wenigen Jahren über Essen und Duisburg geschrieben habe:
Ruhrgebiet – Kultur und Kulinarik
Mir war es jedenfalls wieder eine riesige Freude nach Essen zu kommen und dort tolle neue Gastro-Konzepte kennenzulernen, herzlichst empfangen und bewirtet zu werden. Es war sicherlich nicht mein letzter Besuch.
Fotos: Ein Großteil von der Fotografin Joyce McGowan, ein kleiner Teil von mir.
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