Mein Tunesien Roadtrip: Wenn mich jemand fragen würde: „Katharina, was löst bei dir ein Gefühl absoluter Freiheit aus?“, so würde ich antworten „Ein Roadtrip durch Tunesien“. Viele Male bin ich nun schon von Tunis aus mit dem Kleinbus bis nach Tozeur, einer Stadt im Süden Tunesiens, gefahren. Nicht ich saß am Steuer, versteht sich, sondern ein Fahrer des Tunesischen Fremdenverkehrsamtes, der mich und andere Reiseteilnehmer kompetent und erfahren durch das Land „kutschiert“ hat. Das letzte Mal im November 2022, um in der Nähe von Tozeur, die Show der Tunis Fashion Week zu besuchen. Doch warum ist eine solche Fahrt für mich mit dem Gefühl der Freiheit verbunden? Da ich abwechselnd meinen Gedanken nachhängen und mich mit meinen Mitreisenden unterhalten, dabei die Landschaft und die Städte, die an mir vorbeiziehen beobachten, und ihre Geschichten in mir aufsaugen kann.
Tunesien Roadtrip: der Start in Tunis
Die Fahrt startet in Tunis, der Hauptstadt von Tunesien, die sich relativ weit im Norden des Landes befindet. Hier verbringen wir zwei Tage, bevor der Roadtrip los geht. Denn Tunis, eine Stadt mit etwa einer Million Einwohner, hat wirklich viel zu bieten: eine aufstrebende Kulturszene, eine wunderschöne Medina mit spannenden Souks, den Prachtboulevard Avenue Habib Bourguiba und vieles mehr. Doch ich will hier nicht noch einmal ganz von vorne beginnen, da ich zu Tunis schon einiges in der Vergangenheit veröffentlicht habe. Deswegen verlinke ich euch hier einfach die relevanten Blogbeiträge.
Von Tunis aus sind wir auf unserer ersten Etappe ungefähr 150 Kilometer auf unserem Tunesien Roadtrip unterwegs. An uns vorbei zieht eine leicht hügelige Landschaft, geprägt von Olivenhainen und kleinen Städten, die wir passieren. Wir lassen Hammamet, den bekannten Badeort im Nordosten Tunesiens, neben uns liegen, und fahren weiter.
Lunchstop in Kairouan
Unser erstes Ziel, nach etwa 2,5 Stunden Fahrt, ist die historische Stadt Kairouan, wo wir einen Lunchstop einlegen. Obwohl ich mittlerweile schon oft in Tunesien war, ist es mein erstes Mal in Kairouan, einer geschichtsträchtigen Stadt mit Gebäuden, die auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes stehen, einer beeindruckenden Hauptmoschee und einer Medina (Altstadt), die in Weiß und Blau gehalten ist. Als wir nach dem Mittagessen dort durch die Gassen schreiten ist es ruhig, lediglich ein paar Katzen streifen unsere Füße und ich kann die Atmosphäre der historischen Mauern komplett aufsaugen. Hier in Kairouan könnte ich noch viele Tage verbringen, doch wir müssen weiter, denn schließlich haben wir noch einige Kilometer Reise vor uns liegen.
Weiterfahrt Richtung Süd-Westen
Von Kairouan aus geht unser Tunesien Roadtrip weiter, in süd-westliche Richtung. Langsam wird die Landschaft immer karger, die Olivenbäume verschwinden und werden durch kleine Sträucher und Büsche am Wegesrand ersetzt, was nicht weiter verwunderlich ist, führt uns der Weg doch in die Wüste, die Sahara. Immer wieder passieren wir Dörfer und kleine Städte. In manchen sitzen Männer am Straßenrand, die verschiedene Lebensmittel feilbieten, unter anderem Chilis, die gebündelt am Rande der Straße aufgehängt sind. Auch saftige eingelegte Oliven kann man dort kaufen. Da wir relativ viel Zeit in Kairouan verbracht hatten, ist an dieser Stelle schon späterer Nachmittag und wir fahren mitten in den rot-gelben Sonnenuntergang hinein: ein wunderschönes, beeindruckendes Panorama liegt vor uns.
Viele größere Städte liegen auf unserer Route nun nicht mehr, lediglich Gafsa, eine Stadt mit knapp 100.000 Einwohnern, die einen Verkehrsknotenpunkt zwischen dem Norden und Süden des Landes bildet. Als wir Gafsa erreichen ist es schon dunkel, doch natürlich sind die Straßen der Stadt beleuchtet, die eine oder andere Leuchtreklame blinkt auf, an den zahlreichen Cafes, Mobilfunkshops oder Essensständen.
Chott El Djerid
Und danach, ein Stückchen südlich von Gafsa gelegen, liegt er vor uns, der Chott El Djerid, ein riesiger Salzsee, der bei Tageslicht ein bisschen so aussieht als hätte es frisch geschneit: eine Kulisse, die beeindruckt, egal, ob man sie zum ersten, oder wie ich nun, zum dritten Mal sieht. Hier werden übrigens auch die Shows der diesjährigen Tunis Fashion Week stattfinden. Über dieses Event habe ich jedoch schon einen Beitrag, inklusive zahlreicher Bilder, veröffentlicht, den ihr hier findet: Die Tunis Fashion Week in 20 Bildern.
Die Stadt Tozeur
Der letzte Stop und gleichzeitig das Ziel unseres Roadtrips ist dann Tozeur, im Süden von Tunesien, am Rande der Wüste. Auch das Atlasgebirge ist von hier nicht mehr weit entfernt, wo sich in den Ausläufern auch die wunderschönen Bergoasen Chebika und Tamerza befinden.
Das Stadtbild von Tozeur ist geprägt durch die Lehmziegelarchitektur, welche charakteristisch ist für diese Gegend Tunesiens. Nach ungefähr sieben bis acht Stunden Fahrt, je nach Verkehrslage, ist man von Tunis aus in Tozeur angekommen. Wir haben dieses Mal einige Stunden mehr gebraucht, die wir aber durch unseren Mittagsstop in Kairouan sehr angenehm verbracht haben. Und wie immer geht mir das Herz auf, als wir Tozeur erreichen, ist es doch mittlerweile zu meinen Lieblingsorten in Tunesien geworden.
Es ist bereits Nacht als wir das Palm Beach Palace Hotel betreten, das für die nächsten vier Tage unser zu Hause sein wird. Wir setzen uns in die Lobby, bestellen noch etwas zu essen und kommen langsam an. In meinem Kopf tanzen noch die Bilder der Fahrt: Bilder von Moscheen, von Olivenhainen, von den weißen Wänden der Medina, von der Steppe des Südens vermischen sich zu einem bunten Wirrwarr, zu diesem Wirrwarr, dass ich so liebe und das mich lebendig fühlen lässt. Ich bin einfach zutiefst glücklich wieder einmal in Tunesien on the road gewesen zu sein, und ich freue mich auf die Tage, die vor mir liegen!
Dieser Beitrag ist im Rahmen einer Pressereise entstanden und enthält unbezahlte Werbung. Vielen Dank an das Fremdenverkehrsamt Tunesien für die Einladung und an Andrea Philippi für die tolle Organisation!