Du MONT Reiseführer ZürichIn diesem Artikel schreibt wieder jemand anderes für euch, nämlich Tanja, über die ihr unten in ihrem Autorenprofil noch mehr erfahren könnt. Als sie mir vorschlug über Zürich zu schreiben war ich direkt begeistert. Denn letzten Sommer war ich selbst auch in der größten Stadt der Schweiz, um einen Artikel für Lilies Diary zu schreiben. Und ich hatte mich heftigst verliebt – Tanja scheint es da ganz ähnlich zu gehen, wie ihr lesen könnt.
Zürich – Tanjas Reisebericht
Zürich hat man im Gefühl. Denn es ist diese leichte Lebensart, die einen durch die Straßen trägt. Entspannen. Durchatmen. Genießen. Der ideale Zufluchts- und Reiseort für Fans des Slow Travelling. Zürich ist eine tolle Mischung aus internationalem Flair und Gemütlichkeit.
Bei der Wahl eines Städte-Trips lässt man Zürich oft außen vor – was sehr schade ist. Denn die größte Stadt der Schweiz hat so viel zu bieten und einen ganz besonderen Charme. Klar, es ist ein sehr teures Land. Ich selbst habe bei meiner ersten Ankunft am Hauptbahnhof einen kleinen Herzinfarkt bekommen, als ich im nächsten Café etwas trinken wollte. Doch das trifft auch für viele andere beliebte Metropolen zu. Die andere gute Nachricht: Was den Reiz Zürichs ausmacht, kostet nichts oder nicht extrem viel. Es sind die kleinen Dinge und Momente.
Zürich, du Perle einer Stadt
Mittelpunkt und Magnet ist der wunderschöne Zürichsee. Zu jeder Tageszeit entfaltet er einen ganz besonderen Zauber. Man sitzt am Ufer, isst oder trinkt etwas an der Pumpstation, in den Restaurants oder holt sich einen Snack am Kiosk. Rundherum in den Parkanlagen kann man prima laufen und entspannen. Egal, an welcher Seeseite. Man schaut aufs Wasser, die Küsten, das Alpen-Panorama und ist einfach ruhig und zufrieden. Klar, dass man auch unbedingt aufs Wasser sollte: Mit dem Tretboot oder bei einer Schiffsrundfahrt. Zürich ist generell eine sehr grüne Stadt mit vielen Parks. Hier schaltet man automatisch einen Gang runter, entschleunigt, lässt es sich gut gehen. Ich selbst bin jemand, der oft hektisch ist. Der alles sehen und bloß nichts verpassen will. Hier ist das anders. Ich habe zwar sehr viel entdeckt, gesehen und ausprobiert, aber alles eben ganz relaxt. Hier stresst keiner, man passt sich automatisch an. Die Entdeckung der Langsamkeit im positivsten Sinne, fernab von jedem Schweiz-Klischee.
Zürich – klein, aber so toll
Der Vorteil dieser Stadt: Sie ist sehr überschaubar. Man muss nicht lange oder aufwendig von einem Punkt zum anderen gondeln. Hier wird man automatisch zum Flaneur und wandelt somit von alleine von einem Kreis in den anderen über. Die meisten Sehenswürdigkeiten erlebt man so buchstäblich im Vorbeigehen. Dieser oftmals stressige Faktor fällt somit schon mal ganz von selbst weg. Alles ist einfach mal wunderbar unkompliziert.
Der Zürichsee
Hier kann man auch ziemlich gut relaxen
Die Viertel erkundet man am Besten zu Fuß oder man leiht sich ein (kostenloses) Velo. Auch durch die Tram ist alles hervorragend miteinander verbunden und erreichbar. Zu Beginn der Fahrt wird man mit einem „Grüezi mitenand“ begrüßt – das zaubert automatisch ein Lächeln aufs Gesicht. Eben diese Kleinigkeiten machen das große Ganze aus. In Zürich lässt man sich idealerweise einfach treiben. In der Innenstadt kann man stundenlang durch die engen Gassen schlendern. Immer wieder eine neue Abzweigung nehmen und auch nach Wochen hinter einer Ecke etwas Neues entdecken. Seien es Plätze, Hinterhöfe, Gebäude, kleine Läden und Manufakturen, historische Details. Ein schöner, mediterraner Rastplatz ist der Lindenhof. Hier kann man unter Bäumen von den Bänken aus den Schach- und Bocciaspielern zusehen. Zudem hat man einen grandiosen Ausblick auf die Stadt. Weiter geht’s durch das „Dörfli“ (Nieder- und Oberdorf) in der Altstadt. Vorbei an den vielen Geschäften, Bars, Restaurants. Man schaut mal hier rein, dort rein und beobachtet das Treiben.
Zürich – die Stadtteile
Jeder Stadtteil hat seinen ganz eigenen Charakter, seinen besonderen Reiz.
Die Kreise 4 und 5 sind sehr lässig, cool und kreativ – und müssen keinen Vergleich mit den Szene-Vierteln in Berlin & Co. scheuen. Nur, dass alles etwas unaufgeregter und dadurch angenehmer ist. Einer meiner Lieblingsplätze ist
„Frau Gerolds Garten“. Wie in eine andere Welt taucht man auf dem Areal mitten in der Stadt ein. Zusätzlich zu dem Garten aus Hochbeeten gibt es Open Air-Bars, etwa eine Terrasse auf Schiffscontainern, auf der man im Sommer den Sundowner genießt. Dazu Kunstwerke, Café und Restaurant, kreative Shops oder Workshops und Konzerte. Im Winter sitzt man gemütlich im Pavillon am Feuer mit köstlichen Getränken und Essen (das Fondue!). Rundherum gibt es ein Quartier mit coolen, ausgefallenen Shops. Ein Highlight ist etwa der Freitag Flagship-Store, der aus verschiedenen Containern besteht. Wer hier die vielen Treppen hochläuft, wird nicht nur mit einem knackigen Hintern, sondern mit einem tollen Ausblick belohnt. Einen Zwischenstopp habe ich auch immer bei der Markthalle am Letten-Viadukt eingelegt. Nicht nur architektonisch eine Augenweide, sondern kulinarisch ein Fest. Man kann sich durch die vielen Stände probieren, ein Pläuschchen halten oder im Restaurant gemütlich beisammen sitzen. Unter den Bögen des Viadukts gibt es individuelle, kleine Shops. Obendrüber kann man über einen Fußgängerweg bis zur Limmat spazieren. Perfektes Programm etwa für einen Samstagvormittag. Ich bin auch wahnsinnig gern entlang den Flüssen Limmat und Sihl quer durch die Stadt spaziert. Immer wieder gibt es schöne Winkel, Bänke auf denen man Verweilen kann inklusive netter Begegnungen. Vom Letten-Viadukt kann man etwa entlang Limmat oder Sihl zurück Richtung Hauptbahnhof schlendern und im schönen Platzspitz-Park noch mal Rast machen.
Die Limmat fließt mitten durch die Stadt
Oder unterwegs schwimmen gehen oder sich sonnen, in den Fluss-Badis Oberer und Unterer Letten am Kanal. Ich persönlich finde die Bäderkultur Zürichs sehr charmant. Etwa das historische Frauenbad am Stadthausquai, wo man sich dann abends auch trifft und einen Apéro trinkt. Bei all dem Relaxen und Spazierengehen soll aber nicht der Eindruck aufkommen, dass Zürich langweilig ist. Ganz im Gegenteil: Die Stadt hat eine gute Kultur- und Musik-Szene mit tollen Konzerten und man kann sich auch hervorragend ins Nachtleben stürzen. Ein paar Anregungen findet Ihr unter den Tipps.
Zürich – Cafés
In der Bahnhofstraße sollte man einen Abstecher ins Modehaus Grieder machen – und direkt in den obersten Stock fahren. Dort gibt es in der Bar nicht nur leckeres Birchermüsli oder Lunch, sondern von der Dachterrasse hat man eine tolle Aussicht auf den Paradeplatz und die Umgebung.
Zürich – Shoppen
Die schicke Bahnhofstraße zwischen Hauptbahnhof und See muss man sehen. Hier und in den Seitengassen findet man auch die gängigen Modeketten und Shops. Auch ein Bummel durchs „Dörfli“ (Nieder- und Oberdorf) lohnt sich.
Das
Einkaufszentrum Sihl City auf einem ehemaligen Fabrikgelände bietet für jeden Geschmack etwas. Dazu gibt es auch Restaurants, Cafés oder ein Kino.
Samstags kann man herrlich über den Flohmarkt am Bürkliplatz schlendern.
Eine Besonderheit ist das gemeinnützige Zürcher Borckenhaus. Hier findet man auf mehreren Etagen Second Hand-Sachen von Kleidern, Möbel, Geschirr bis hin zu Büchern – und tut auch noch Gutes.
Zürich – Kultur
Das historische, zauberhafte
Cabaret Voltaire ist Club, Bar, Galerie und Veranstaltungsort in einem
Zürich – Essen
Hervorragend orientalische Küche und Atmosphäre:
Maison Blunt
Bei allen Restaurants sollte man unbedingt reservieren!
Zürich – Ausgehen
Neben dem Theater der Künste ist das
El Lokal – eine coole, etwas abgedrehte Bar. Dazu ist sie noch Beiz, Veranstaltungslokal und Biergarten direkt an der Uferpromenade an der Sihl
Das Nachtleben spielt sich zwischen dem Zürichsee, Sihl und Limmat ab. Viele Bars, Kneipen und Clubs findet man im Niederdorf, in der Langstrasse und rund um die Hardbrücke und das Quartier Escher Wyss
Reisestoff Zürich
Hier findet ihr einige Reiseführer und -Bücher für Zürich und die Schweiz.
Marco Polo Reiseführer Zürich
Gebrauchsanweisung für Zürich
Gebrauchsanweisung für die Schweiz
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Zürich Bildergalerie
Tolle Streetart in Zürich
Wie toll, dass der Zürichsee mitten in der City liegt
Hip, hipper, Zürich…
Bei schönem Wetter sitzen alle gern an der Limmat
In den 80ern verrufen als weltweit bekannter Junkietreffpunkt, heute idyllischer Park – der Platzspitz
Überall in der Stadt gibt es schöne kleine Plätze
Der Zürichsee ist auch am Abend ein toller Anblick
Autorenprofil Tanja
Tanja Fritzensmeier (35) liebt und lebt das Schreiben, das Reisen und die Vielfalt. Sie begeistert sich immer wieder aufs Neue für Menschen und ihre Geschichten. Dazu kommt noch eine große Leidenschaft für Kino und Fernsehen, Kunst und Kultur. Mit ihrem Faible für gute Geschichten und fürs Entdecken war der Berufswunsch Journalistin schnell klar. Sie studierte Geschichte (klar), war nebenbei als rasende Reporterin für die Lokalzeitung unterwegs, machte diverse Praktika und schließlich ein Volontariat bei einem People-Magazin. Seit 2010 ist sie als Journalistin, Texterin und Autorin selbständig. Sie schreibt u.a. für People- und Frauen- und Lifestyle-Magazine, Lokalzeitungen und Agenturen.
So schön Zürich auch ist, aber nach Singapur ist sie auch die teuerste Stadt.
Also, in Zürich ist zumindest das Essen noch teurer als in Singapur. Aber die Stadt ist so toll, dass sich ein langes Wochenende allemal lohnt!
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