Burnout Prävention für Vielreisende

Gesund leben als Vielreisende: Oft höre ich den Satz „Hab einen schönen Urlaub“, obwohl ich eigentlich nie Urlaub mache, sondern so gut wie alle meine Reisen mit Arbeit zu tun haben. Klar, wer regelmäßig Fotos postet, von schönen Hotels, Pools und Restaurants, der erweckt schnell den Anschein, wenig zu arbeiten und fast immer Freizeit zu haben. Doch, ich bin einfach eine selbstständig und remote arbeitende Frau, deren Arbeit auch noch zum Großteil aus Reisebloggen besteht. Und gerade Menschen wie ich, die viel reisen, also ständig in Zügen oder Flugzeugen sitzen, in immer wieder anderen Betten schlafen und zwar eine spannende, aber wenig geregelte Arbeit haben, müssen sehr viel auf sich achten und immer wieder in sich reinhören, um sich zu fragen: „Wie fühle ich mich eigentlich gerade?“, damit es nicht irgendwann zu Überanstrengung, oder schlimmstenfalls zu einem Zusammenbruch kommt.

Darum habe ich im Folgenden für euch fünf Tipps zur Burnout Prävention gesammelt, speziell für Vielreisende.

vielreisende berge

Reisen realistisch planen

Mein größter Fehler war, als ich angefangen habe, sehr viel zu reisen, dass ich zu viel in zu kurzer Zeit machen wollte und unrealistisch geplant habe. Als ich beispielsweise in Südostasien war, habe ich zunächst so geplant, dass ich alle zwei bis drei Tage das Hotel und meistens auch den Ort wechseln wollte. Das kann man während einer zweiwöchigen Urlaubsreise vielleicht machen. Aber für Vielreisende ist es problematisch, denn wenn man remote lebt, dann muss man unbedingt darauf achten, eine Art Alltag zu haben. Und das kann man nur, wenn man auch immer wieder eine Weile am gleichen Ort bleibt. Ich habe also schnell gemerkt, dass ich zwar Abwechslung brauche und gerne reise, aber zwischendurch auch ein „Home away from home“ brauche, um meine Batterien aufladen zu können. Wenn ihr also auch Vielreisende seid, und euch eure mentale und körperliche Gesundheit am Herzen liegt, so versucht einen realistischen Reise-Rythmus zu finden, der euch genug Zeit für Verschnaufpausen lässt.

Auf die Ernährung achten als Vielreisende

Ebenfalls riskant ist es für Vielreisende, in ungesunde Ernährungsweisen zu verfallen. An Reisetagen kauft man sich schnell mal hier und da einen Snack, statt eine richtige, frische Mahlzeit zu essen. Und je nachdem, wo und wie man wohnt, kann man nicht selbst kochen, sondern geht immer ins Restaurant. Oft ist die Vielreisende Ernährung also nicht optimal. Ich habe da mittlerweile einige Tricks für mich gefunden, wie ich trotzdem meine wichtigsten Nährstoffe bekomme und nicht den katastrophalsten Mist esse. Zum einen kaufe ich mir vor Reisetagen immer einige gesunde Snacks, die ich dann dabei habe, wenn zwischendurch der Hunger kommt, z.B. Energy Balls, Cashewkerne oder Mandeln, Trockenfrüchte, wie Aprikosen. Zum anderen wähle ich meine Reiseziele möglichst schon so aus, dass ich dort einigermaßen gut essen kann. Dafür stelle ich mir im Vorfeld Fragen, wie: „Gibt es dort eine einigermaßen gute Auswahl an vegetarischen, bezahlbaren Restaurants?“, „Sind Supermärkte in der Nähe meiner Unterkunft?“, „Hat meine Unterkunft eine Kochmöglichkeit oder zumindest einen Kühlschrank?“.

gesund essen reisen

Des Weiteren habe ich immer einige wichtige Nahrungsergänzungsmittel dabei. Für die Nerven, gegen Stress und für das Immunsystem sind beispielsweise folgende Vitamine und Mineralien besonders wichtig: B-Vitamine. Magnesium, Vitamin C und Vitamin D3. Beruhigend wirken auf mich außerdem Hanf-Kapseln (hat nichts mit dem berauschenden THC zu tun) oder Lavendelöl.

Passende Art der Bewegung finden

Wir wissen sicherlich alle, wie wichtig Sport oder zumindest regelmäßige Bewegung für die Burnout-Prävention sind, trotzdem ist die Umsetzung nicht immer ganz leicht. Und auf Reisen ist es oft noch schwerer. Darum sollte man sich im Vorfeld gut überlegen, welche Arten der Bewegung man am liebsten mag und wie und wo diese realistischerweise umzusetzen sind. So ist schwimmen für mich meine liebste Art der Bewegung, weswegen ich immer versuche ein Hotel mit Pool zu finden. Und zwar mit einem richtigen Pool, in dem man auch Bahnen ziehen und nicht nur plantschen kann. Ansonsten sollte es zumindest einen Fitnessraum geben, in dem ich mein Cardio-Programm absolvieren kann. Das sind, unter anderem, Gründe dafür, dass ich persönlich lieber in Hotels unterkomme als in Airbnbs.

pool hotel vielreisende

Herausfinden, was einem wirklich gut tut

Außerdem brauchen wir auch als Vielreisende unsere regelmäßigen kleinen Routinen, in Form von Beschäftigungen, die wir wirklich mögen, und von denen wir wissen, dass sie uns gut tun. Und was das ist, ist natürlich absolut individuell und muss jeder für sich persönlich rausfinden. Mir hat dabei geholfen, mir rückwirkend immer wieder die Situationen vor Augen zu führen, in denen ich mich absolut ausgeglichen und entspannt fühle. In meinem Fall ist das beim Hören von Podcasts, Lesen von Büchern oder gucken von Dokumentationen über Themen, die ich wirklich interessant finde. Wenn ich diese Beschäftigungen länger vernachlässige, fehlt mir etwas und es wirkt sich somit definitiv negativ auf meine mentale Gesundheit aus. Deswegen versuche ich mir mittlerweile auch auf Reisen, auf denen viel um mich herum passiert, immer etwas Zeit für diese Dinge zu nehmen.

Als Vielreisende Kontakte nach Hause halten

Vielreisende sind selten zu Hause, wenn sie überhaupt eine Homebase haben (so wie ich meine in Düsseldorf), und sehen somit auch ihre daheimgebliebenen Lieben eher selten. So ist das bei mir auch. Zwar bin ich gerne allein und komme damit gut zurecht, aber trotzdem sind auch mir natürlich Bezugspersonen wichtig. Und damit meine ich nicht die Menschen, die man auf Reisen teilweise kennenlernt und mit denen man dann hier Zeit verbringt (aber sich meistens auch kurz danach wieder aus den Augen verliert). Sondern ich meine die Familienmitglieder und Freunde, auf die man zählen kann und mit denen man sich über Dinge, die einen wichtig sind, austauschen kann. Deswegen rate ich jedem dazu, sich unbedingt regelmäßig Zeit dafür zu nehmen, sich bei Freunden und Familie zu melden, unabhängig von verschiedenen Zeitzonen oder einem straffen Reiseprogramm. Telefonieren geht gerade nicht, weil die Internetverbindung auf der kleinen karibischen Insel nicht stabil genug ist? Dann kann ich trotzdem eine Whatsapp-Nachricht schreiben, einfach, um mich mal kurz zu melden, ein paar Fotos schicken und fragen, wie es meiner besten Freundin oder meinem Vater geht. Beziehungspflege kostet Zeit, aber sie gibt uns gleichzeitig auch sehr viel zurück, und somit sollten wir uns dafür immer zwischendurch Zeit nehmen, auch als Vielreisende.

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