Mittlerweile wisst ihr ja, dass Reisen meine absolute Leidenschaft ist und etwas sehr elementares in meinem Leben. Ohne die Möglichkeit zu reisen bin ich quasi nur ein halber Mensch. Doch warum gehört das Reisen zu mir, wie das Wasser zum Fisch oder der Dom zu Köln? Darüber habe ich mir intensive Gedanken geacht und sie für euch aufgeschrieben.
Reisen – Gefühl der Lebendigkeit
Auf Reisen und generell unterwegs zu sein, das gibt mir ein Gefühl der Lebendigkeit. Wenn ich in einem Zug sitze und die Landschaft an mir vorbeiziehen und sich verändern sehe oder in einem Flugzeug durch die Wolken gleite, dann macht sich in mir fast immer ein tiefes Glücksgefühl breit und ich spüre eine absolute Lebendigkeit. Denn Leben heißt für mich auch zu reisen.
Reisen – Abwechslung
Ich bin einfach eine Person, die nicht jahrelang fast tagtäglich immer die gleiche Umgebung um sich haben kann. Natürlich habe auch ich meine täglichen Routinen, an denen ich hänge, aber insgesamt ist mir Abwechslung sehr wichtig. Immer mal wieder etwas Neues zu sehen, die Umgebung zu wechseln und andere Eindrücke aufzunehmen ist für mich mehr als inspirierend. Dabei kehre ich auch gerne mehrmals an den gleichen Ort zurück, denn wenn man Monate oder Jahre nicht da war, gibt es ja auch immer wieder viel Interessantes zu entdecken.
Reisen – Dinge über mich selbst lernen
Unterwegs zu sein ist nicht immer komfortabel. Einfacher und entspannter wäre es definitiv zu Hause zu bleiben. Doch gerade das Aufbrechen an andere Orte und auch in andere Kulturen Einblick zu gewinnen, das fordert mich und lehrt mich somit immer wieder etwas über mich selbst. Auf meinen Touren, gerade bei den Solo-Trips, habe ich mich einfach so gut kennengelernt, wie es sonst niemals der Fall gewesen wäre. Ich habe gemerkt, was für mich wirklich zählt im Leben, aber auch wo meine eigenen Grenzen sind. So weiß ich nach einigen gehetzten Reisen von Ort zu Ort und Hotel zu Hotel beispielsweise, dass ich eher der ruhigere Reisetyp bin und das Beobachten von Menschen im Ausland mir weit mehr gibt, als das Abklappern zahlreicher Sehenswürdigkeiten.
Reisen – Vorurteile abbauen
Klar, wir alle haben Vorurteile – ich nehme mich da nicht aus. Aber ich versuche sie immer wieder zu hinterfragen, auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und sie, wenn möglich, abzubauen. Doch um ein Vorurteil über ein bestimmtes Land oder eine Region und die Menschen dort abzubauen, muss man einfach vor Ort sein und die Kultur und das Leben dort ein Stück weit kennenlernen. Das ist mir unheimlich wichtig, denn ich möchte mit so wenig Vorurteilen wie möglich behaftet sein und verschiedenste Kulturen dieser Weilt schlicht und einfach so gut es geht kennenlernen.
Reisen – Mehr als ein zu Hause haben
Über meinen persönlichen Heimatbegriff habe ich ja in diesem Artikel neulich schon geschrieben. Jedenfalls finde ich die Welt viel zu groß und spannend, um nur ein zu Hause zu haben. Ich mag es, dass ich meine Wohnung habe, mit meinen Dingen, in die ich immer wieder zurückkehren kann. Jedoch heißt das nicht zwangsweise, dass ich nur diesen Ort als mein zu Hause sehe. Heimisch fühle ich mich an jedem Ort, der mir eine Art von Geborgenheit vermittelt, eine Wärme und das Gefühl, dass ich unbedingt zurückkehren möchte. Das waren in meinem bisherigen Leben so plus/minus 10 Orte, unter anderem Zandvoort und Amsterdam in den Niederlanden, Kuala Lumpur und Umgebung in Malaysia, Bali, Adelaide, Lissabon und natürlich das Rheinland, insbesondere Köln. Doch solche Heimat-Orte können wir natürlich nur finden, wenn wir in die Welt aufbrechen und herausfinden, wo es uns am besten gefällt.
Reisen – was es für mich nicht ist
Zum Abschluss möchte ich euch auch noch ein paar Sätze dazu mitgeben, was Reisen für mich definitiv nicht ist. Am Abhaken von Sehenswürdigkeiten ist mir zum Beispiel gar nicht gelegen. Besonders weil ich es nicht einsehen kann, waum ein Gebäude oder ein Ort als besonders sehenswert gilt, nur weil das irgendjemand mal so beschlossen hat. Zwar zähle ich die Zahl der Länder, die ich bisher gereist habe, aber ich bin definitiv keine Ländersammlerin. Dann würde ich ja nicht mehrmals an den gleichen Ort reisen, sondern jedes Mal ein neues Ziel aufsuchen. Doch auf diese Art und Weise würde ich ja alles nur oberflächlich kennenlernen.
Eine sehr interessante Sichtweise, die mir zeigt, wie unterschiedlich Menschen sind glücklicherweise 😉 Ich bin da ganz anders und brauche immer neue Orte. Außerdem guck ich mir gerne alle Sehenswürdigkeiten der Welt an…
Viele Grüße
Maria
ja, das geht ja sehr vielen so wie dir, Maria, und das ist ja auch völlig ok. Wie du schon sagtest, die Menschen sind unterschiedlich. Weil ich so eine faule Reisende bin, reise ich halt auch gerne allein. Dann kann sich niemand beschweren, wenn ich keine Sights abklappern möchte 😉