-English version below-
Nachdem ich mit Zahraa aus Ägypten das erste spannende Interview für meine Reihe „Women of the world“ geführt habe, wollte ich unbedingt mehr über weitere Frauen aud fernen Ländern erfahren. Andrea, die in Hong Kong aufwuchs und später lange in den USA gelebt hat, habe ich in einer Facebook-Gruppe kennengelernt und sie war sofort von meiner Interview-Idee begeistert. Und sie hat viel zu erzählen – unglaublich viel!
Deutsche Version
Andrea, 26 Jahre alt, aus Hong Kong
Du bist ursprünglich aus Hong Kong. Was sind 3 Adjektive, die die Stadt gut beschreiben?
Pulsierend, schnelllebig und lebendig.
Was machst du gerne in Hong Kong? Was würdest du ändern?
Hong Kong ist eine Stadt voller Leben zu jeder Tageszeit. Ich liebe es, zu den vielen Essensmärkten, den Einkaufsstraßen der sogenannten Hawkercenter, und den Teebuden zu wandern und einfach das alltägliche Leben zu beobachten.
Hong Kong besitzt eine faszinierende Geschichte, die überall zu sehen ist, wenn man genau hinschaut. Bevor die Briten kamen und uns zu Asiens finanziellem Zentrum machten, waren wir ein armes Fischerdorf. Um 6 Uhr morgens sieht man hier schon alte, chinesische Frauen, die in lautem Kantonesisch auf nassen Märkten Tauschgeschäfte treiben und alle versuchen, den ersten Fang des Tages zu bekommen. Etwa 10 Meter entfernt, sieht man zur selben Zeit tadellos gekleidete Geschäftsmänner, die im Morgengrauen zu ihrem ersten Meeting des Tages rennen. Das Leben in Hong Kong zu beobachten, ist meine Lieblingsbeschäftigung, weil man anhand der vielen, kleinen Details sehen kann, wie die Geschichte diese Stadt verändert hat und gleichzeitig versteht man, dass die Überbleibsel einer vergangenen Ära immer noch vorhanden sind.
Und was es zu ändern gäbe? Ich fände es toll, wenn wir unsere Geschichte mit mehr Sorgfalt schätzen und bewahren würden. Neben dem Schutz unserer Kolonialgebäude und kleiner, verstreuter Fischerdörfer, würde ich unsere allgemeine Einstellung zu dieser unglaublichen Stadt verbessern. Hong Konger sind im Allgemeinen engagierte, harte Arbeiter. Wir bewegen uns so schnell zum rasenden Tempo der Großstadt, dass wir oft vergessen, wie wichtig es ist, zu entschleunigen, zu atmen und einfach dankbar zu sein. Ich fände es auch schön, wenn wir uns daran erinnern würden, dass es in Ordnung ist, anders zu sein, sich Zeit zu nehmen und dass materielle Güter nicht den Weg zum Glück bereithalten.
Hong Kong ist nicht nur ein Schmelztiegel der Kulturen, es ist auch ein Schmelztiegel der vielen bunten und üppigen Lebensformen, die alle nebeneinander existieren, um sich weiter zu entwickeln. Es gibt hier so viel für diejenigen, die auf der Suche sind.
Wie war das Leben in Hong Kong als Teenager und als junge Frau? Wie hast du deine Freizeit verbracht?
Das Leben als Teenager ist interessant – wir sind schon in jungen Jahren einer sehr lebendigen Kultur und erlebnisreichen Stadt ausgesetzt. Da Hong Kong sehr sicher ist, bin ich mit viel Autonomie und Freiheit aufgewachsen. Dies belohnte mich mit einem starken Gefühl von Unabhängigkeit und einem guten Urteilsvermögen, das für Teenager diesen Alters nicht unbedingt üblich ist.
In meiner Freizeit liebte ich es, neue Dinge auszuprobieren. Dies reichte von einem neuen Nachtclub auf dem LanKwaiFong (unserem Hügel, der Musik und Parties gewidmet ist) bis hin zur Eroberung eines neuen Wanderweges. Meine Schulfreunde und ich haben viele Campingausflüge organisiert, bei denen wir zu einem uns unbekannten, abgelegenen Strand wanderten (ohne Handy-Signal) und einfach nur zu den Sternen blickten.
Eine meiner liebsten Erinnerungen ist, als wir unsere Ersparnisse bündelten, um eine winzige Wohnung auf einer Insel, CheungChau, zu mieten. Wir waren 15 Leute und es gab nur 2 Betten, aber es war okay, weil wir Teenager waren und wir wussten, dass es einfach funktionieren würde. Am Ende ließen wir unsere Taschen einfach nur fallen, schnappten uns die $2US Fahrräder, die wir gemietet hatten, und radelten zum Strand. Die dunklen Wellen prallten auf unsere feuchten Sandbette und klangen in dieser Nacht einfach nur wie Freiheit.
Wie siehst du die derzeitige Situation von Frauen in Hong Kong? Irgendwelche großen Unterschiede im Vergleich zu den USA, wo du danach gelebt hast?
Die chinesische Kultur ist vielen alten Kulturen der Welt sehr ähnlich- von Männern wird erwartet, dass sie die Verantwortung übernehmen und das Geld verdienen, während die Erwartung an die Frau ist, zu Hause zu bleiben, zu kochen, zu putzen und sich um die Kinder zu kümmern. Diese strikten, geschlechtsspezifischen Normen bedeuten, dass Frauen eine unterwürfige und abhängige Rolle übernehmen, wenn es darum geht, ihre Meinung zu vertreten oder wichtige Entscheidungen zu treffen.
Viele Frauen sind mit dieser Denkweise aufgewachsen- es ist genau dasselbe, was sie von ihren Eltern und Großeltern kennen und es ist das, was ihnen beigebracht wird, das was „richtig“ ist. Dies führt dazu, dass viele Frauen sich nicht dazu befähigt fühlen, Verantwortung für ihre eigenen Beziehungen, ihre Karrieren und ihr Leben zu übernehmen. In Bezug auf Beziehungen bleiben viele in unglückliche Ehen, weil die Frauen so abhängig sind und ihnen beigebracht wurde, dass sie ihre Männer nicht verlassen können.
Am Arbeitsplatz wird es noch kniffliger.
1) Frauen wird oft beigebracht, ihre Meinung nicht zu äußern. Sie werden als Untergebene angesehen, die ihren Managern zustimmen und gehorchen, dann den Kopf senken und pflichtbewusst arbeiten müssen.
2) Es gibt keine (oder extrem wenige) Frauen in Führungspositionen. Dies bedeutet, dass Berufseinsteigerinnen oder weibliche Angstellte im mittleren Management keine Mentoren oder Sponsoren haben, um im Job voranzukommen. Dies bedeutet auch, dass Kollegen in diesem Arbeitsumfeld verstärkt dazu neigen, eher männliche Merkmale zu belohnen.
3) Frauen sehen sich gegenseitig eher als Konkurrenz, anstatt zu kooperieren. Ich habe die Karriere vieler großer Frauen gesehen, die leiden mussten, weil sie zu preistreiberisch waren und einen zu guten Job gemacht haben. Frauen, die an der Spitze sind, neigen entweder aus kulturellen Gründen (Schutz des eigenen Besitzes) oder aufgrund fehlender weiblicher Führungskräfte dazu, sich von anderen, aufsteigenden Frauen bedroht zu fühlen.
Alle diese Probleme müssen dringend angegangen werden, da diese Faktoren Frauen dazu verdammen, sich unterordnen zu müssen, und, solange es diese Probleme gibt, der Zyklus männlicher Dominanz in einer bereits maskulin favorisierten Gesellschaft nicht unterbrochen werden kann.
Einige der oben genannten Probleme gibt es auch in den USA (vor allem die genannten Punkte in Bezug auf den Arbeitsplatz). Die USA sind jedoch schon viel weiter in dem Versuch, das Problem zu lösen. Hier sieht man, wie aktive, männliche Führungskräfte Frauen sponsern und über die Stärkung von Frauen sprechen. Man sieht weibliche Führungskräfte, die aktiv Netzwerke aufbauen (z. B. Die Lean In Circles von Sheryl Sandberg), um andere Frauen zu betreuen und zu unterstützen.
Die amerikanische Mentalität ist sehr anders. Im Allgemeinen wird Amerikanern, unabhängig von ihrem Geschlecht, Individualismus beigebracht- dass sie als Individuen Größe erreichen und sich jeden Traum erfüllen können. Im Allgemeinen wird Amerikanern beigebracht, unabhängig zu sein, sich zu dem zu verpflichten, was man tut und es gut zu machen und auch wird gelehrt, dass sich harte Arbeit auszahlt. Man sieht viele erfolgreiche Unternehmer, Branchenführer, Experten, und zwar beider Geschlechter. Es gibt natürlich Luft nach oben, aber die geschlechtsspezifische Konversation ist sensibel und aktiv, was der erste Schritt, hin zu einer geschlechtsneutralen Welt, ist.
Was sind deine Lieblingsorte in Hong Kong? In den USA?
In Hong Kong liebe ich die natürlichen Felsenpools und Klippen-Tauchplätze im Sai Kung Country Park. Ich liebe es auch, in Kowloon City essen zu gehen, einem Viertel, das etwas unbequem zu erreichen ist, aber mit unglaublichem Essen aus jeder Küche gefüllt ist, die man sich vorstellen kann. Zu guter Letzt, liebe ich unsere McDonald’s :-). Hong Kong hat unsere McDonalds-Filialen in ziemlich schicke Restaurants verwandelt (in unseren McCafes gibt es sogar “High Tea”!) und wir verkaufen diese Chicken Wings, die wirklich süchtig machen.
Auch wenn es ein Klischee sein mag, wird New York City immer einen Platz in meinem Herzen haben. Es gibt etwas so stillschönes, wenn alle anderen schlafen- nach einer Nacht, in der man einige der endlos vielen Dinge gemacht hat, die diese Stadt zu bieten hat, einfach allein vor sich hingrübeln. Ich liebe die Kunst in NYC. Mein Liebling ist ein umfassendes Theater namens Then She Fell. Ich liebe auch die Tanzparties am frühen Morgen, die von Daybreaker veranstaltet werden. Meine Liste an Dingen, die man in NYC unternehmen kann, ist endlos!
Mein nächstes Lieblingsgebiet in den USA ist der pazifische Nordwesten. Ich habe unglaubliche Roadtrips (in Wohnmobilen oder Zelten) unternommen, um Washington und Oregon zu erkunden. Die zwei größten Städte hier sind Seattle und Portland – beide sind einfach so entspannt und liberal. Man wird ermutigt, die Person zu sein, die man ist und die Dinge zu tun, die man möchte. In der Tat ist Portlands Slogan, „komisch zu bleiben“. Ein verstecktes Juwel in Oregon ist Bend. Bend hat wunderschöne Canyons und Berge für Trekking und die höchste Pro-Kopf-Anzahl an Kleinbrauereien.
Und auf der ganzen Welt, was sind deine Lieblingsorte?
Das ist eine schwierige Frage.
Die Abenteurerin in mir liebte Pakistan. Es gibt so viele Missverständnisse mit dem Land und seiner Vergangenheit. Pakistaner sind einige der nettesten und gastfreundlichsten Menschen, die ich getroffen habe. Der Norden Pakistans bietet unglaubliche Landschaften, von kargen Bergen bis zu endlosen Feldern mit Wildblumen.
Die Kultursüchtige in mir hat Kuba geliebt. Ich war dort, bevor die “Pforten geöffnet waren” und ich fühlte mich, als wäre ich ins 19. Jahrhundert zurückkatapultiert worden. In Havanna wohnte ich in einem “Casa Particular” eines Arztes, das mit staubigen Romanen und Großvateruhren aus Mahagoni gefüllt war. In Vinales ritt ich Pferde in den Sonnenuntergang, wanderte durch pechschwarze Tunnel und rollte einige Zigarren selbst. Die Kubaner sind so entspannt und glücklich und während meiner Zeit dort machte ich mir diese Einstellung zu eigen.
Die Architekturliebhaberin in mir verliebte sich in Kasachstan. Astana ist ein Tanz zwischen Epochen- die Brutalität der rohen Gebäude der ehemaligen Sowjetunion und sauberen, nüchternen Linien einerseits, und die Modernität, zurück zu den Mirakeln der großen Wunder der Welt und was Gebäude sein könnten, andererseits. Stell dir riesige Glaspyramiden als Büros und Konzerthallen vor, die die Dynamik einer blühenden Blume nachahmen.
Du hast Länder wie Tadschikistan, Kirgisistan und Pakistan besucht. Kannst du uns erzählen, wie es war, dorthin zu reisen?
Ich bin die letzten 9 Monate unterwegs gewesen, hauptsächlich als alleinreisende Frau. Ich wusste, dass ich auf Städte abzielen würde, die abseits der ausgetretenen Pfade liegen. Im Leben hast du meist entweder Zeit oder Geld. Nach Jahren des Geldansparens (und zwei Minuten, in denen ich den Job aufgegeben habe), hatte ich das Glück, beides zu haben.
Als alleinreisende Frau (mit knappem Budget), gibt es ein paar Dinge, die mir am wichtigsten sind:
1) Sicherheit
2) Respekt (ich stoße auf Probleme, weil ich weiblich bin und alleine reise)
3) Logistik (d.h. Transport, Hostels, Kosten)
Ich habe mich in diesen Ländern überhaupt nicht bedroht gefühlt. Tatsächlich fühlte ich mich sicherer und entspannter, als in vielen europäischen Ländern, wo das Level an Kleinkriminalität recht hoch ist. In diesen weniger erforschten Ländern (es gibt keine akutellen Loney Planets für viele!) erlebte ich nichts als lächelnde Gesichter und offene Türen. Die Menschen waren stets hilfsbereit und sie waren begeistert, dass ein Ausländer daran interessiert war, mehr über ihre Kultur und Geschichte zu erfahren.
Davon abgesehen habe ich vorher viel recherchiert. Ich habe sichergestellt, dass ich die Grundlagen des Respekts gegenüber den Kulturen, die ich erforschte, kannte (Umarmungen zur Begrüßung in Pakistan meiden oder in Indien nicht mit der linken Hand essen, beispielsweise). Ich vermied es auch, mich in gefährliche Situationen zu begeben (z.B. nach dem Abendessen nicht nach Delhi, Indien gehen). Ich glaube, dass, wenn du vorher die nötige Recherche betreibst und aufgeschlossen bist, die Welt dir zu Füßen liegt.
Lass uns über die Liebe sprechen: Bist du in einer Beziehung? Und wie ist es deiner Meinung nach möglich, als Nomade einen Partner zu finden?
Ich traf meinen Freund vor 2 einhalb Jahren, als ich zu Weihnachten zu Hause war. Unsere Geschichte ist eine lustige und sie geht so: Mädchen trifft Jungen, Mädchen mag Jungen nicht (wir hatten bei unserem ersten Date keine Unterhaltung), Mädchen ist desinteressiert und gelangweilt, verbringt also ein zweites Mal Zeit mit dem Jungen, Mädchen und Junge verbringen eine ganze Nacht tanzend, lachend und miteinander redend, Junge kauft Flugticket, nur um um die halbe Welt zu fliegen und sie zu sehen. Jack ist einer der Guten. Er hat meine Wahrnehmung von Beziehungen verändert und mir gezeigt, dass es gesunde, glückliche und insgesamt unglaubliche Beziehungen gibt.
Ich glaube fast, dass Reisen es uns einfacher macht, uns zu verlieben. Denn wenn du reist, bist du die echteste Version von dir selbst. Du suchst nach Antworten, Erfahrungen und bist bereits an Unsicherheiten und „zufällige Begegnungen“ gewöhnt, so dass du eher für all die Dinge offen bist, die auf deinem Weg passieren können.
Der schwierige Teil besteht darin, die Beziehung aufrechtzuerhalten. Erstens, natürlich aufgrund der Entfernung. Die Chancen stehen gut, dass ihr beide aus verschiedenen Ländern seid. Es braucht viel Kraft und Mut, um genügend Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft aufzubringen. Zweitens, kommt das “wahre Leben” auf diese reisenden Paare hereingebrochen- denn normalerweise sind beide sehr idealistisch und es sind „nur gute Schwingungen“ erlaubt. Ohne eine Menge Arbeit, Kommunikation und Kooperation kann es die Beziehung erschweren. Man lernt nicht, gemeinsam mit Stress und Problemen umzugehen. Aber wenn man es schafft, wird man doppelt belohnt.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Diese 9 Monate, in denen ich unterwegs war, haben mich so viele Lektionen gelehrt. Ich begann diese Reise sehr selbstbewusst: Ich wusste, wer ich war, ich wusste, was ich mochte, ich wusste, wohin ich ging. Ich erkannte schnell, dass mit allen drei Vermutungen falsch lag. Ich bin dazu gekommen, viele meiner Fähigkeiten, auf die ich stolz bin, zu verfeinern und ich habe Bereiche meiner Persönlichkeit verworfen, die ich für giftig gehalten habe. Auf meiner Reise wurde meine Leidenschaft bestätigt: an der zarten Brücke zwischen Technologie und internationaler Entwicklung zu arbeiten.
Die Hälfte von mir – die junge, wilde, freie Seite – ist süchtig nach neuen Erfahrungen. Ich möchte immer wieder neue Länder entdecken, die völlig anders sind als ich. In der anderen Hälfte wächst der Wunsch, sich niederzulassen. Ich vermisse es, einen festen Zeitplan zu haben, ein Trainingsprogramm, einen Ort, den ich Zuhause nennen kann. Während ich reise und schöne Teppiche, Lampen und mehr sehe, sehne ich mich danach, diese Schmuckstücke zu kaufen und wünsche mir einen Ort, an den ich diese Kinkerlitzchen schicken kann.
Aber egal, welchen Weg ich wähle, ich weiß, dass das, was vor mir liegt, ein wunderschönes Geheimnis ist und dass jeder der Schritte, die ich in meinem Leben gegangen bin, mich nur auf die neuen Abenteuer vorbereitet haben. Ich bin bereit für alles!
English Version
Andrea, 26 years old, from Hong Kong
You’re originally from Hong Kong. What are 3 adjectives to describe the city?
Vibrant, fast-paced and alive.
What do you like doing in Hong Kong? What would you change?
Hong Kong is a city full of life at all hours of the day. I love wandering to the many food markets, hawker-style shopping streets, roadside tea stalls and just observe daily life.
Hong Kong possesses a fascinating history that’s prevalent if you observe carefully enough. We were a poor fishing village before the British took over and grew us into Asia’s financial hub. At 6AM, you’ll see old Chinese women armed with their loud Cantonese bartering in wet markets, all trying to get the first catch of the day; at the same time, some 10 meters away, you’ll also see impeccably dressed business men racing off to their first meeting at the crack of dawn. Watching life just ‘happen’ in Hong Kong is my favourite pastime because you can see the little details of how history changed a city, yet you also understand that the remnants of a past era are still strong.
And what to change? I’d love for us to appreciate and preserve our history with more care. Outside of protecting our colonial buildings and small scattered fishing villages, I’d improve on our general attitude towards this this incredible city. Hong Kongers are generally dedicated hard workers. We move too quickly to the fast pace of the big city that we often forget it’s important to slow down, breathe and be grateful. I’d love for us to remind ourselves to that it’s okay to be different, to take your time and that materialistic goods are not the ends to happiness.
Hong Kong is not only a melting pot of cultures, it’s also a melting pot of the many colourful and exuberant varieties of life, all coexisting to further develop. There’s so much here for those who want to find it.
What was life in Hong Kong as a teenager and as a young woman? How did you spend your free time?
Life as a teenager is interesting – we’re exposed to a vibrant culture and experience-rich city at a young age. Because Hong Kong is extremely safe, I grew up with a lot of autonomy and freedom to explore. This rewarded me was a strong sense of independence and judgement that was ahead of my years.
In my free time, I loved trying new things. This ranged widely from checking out a new nightclub on LanKwaiFong (our hill dedicated to music and parties) to conquering a new hiking trail. My highschool friends and I hosted many camping trips where we trek to an unknown, secluded beach (with no cellphone signal) and just gaze at the stars.
One of my favourite memory is of us pooling our savings to rent a tiny apartment on an island, CheungChau. We had 15 people and 2 beds but that’s okay because we’re teenagers and we’ll make it work. We ended up just throwing down our bags, grabbing the $2US bikes we rented and riding out to sleep on the beach. The dark waves crashed onto our damp sandbed and sounded like freedom that night.
How do you see the situation of women in Hong Kong today? Any major differences compared to the US, where you lived after?
Chinese culture is similar to the many ancient cultures of the world – men are expected to take charge, make money while women are expected to stay at home, cook, clean and look after children. This strict gender norm meant that women take on a submissive and dependent role, whether it’s about speaking their minds or making important decisions.
A lot of women grew up with this mindset – it’s the exact same one they see from their parents and grandparents, it’s the one they’re taught that is ‘right’. This creates a pool of women who do not feel empowered to take charge of their own relationships, career, and life. In the relationships, we’re left with a lot of unhappy marriages because the women are dependent and taught that they cannot leave.
It gets even trickier in the workplace.
1) Women are often taught to not speak their minds. They are seen as subordinates who need to agree and listen to their managers, then put their heads down and work dutifully.
2) There are no (or extremely few) women in leadership roles. This means that entry-level or middle-management female employees lack mentors or sponsors to get ahead. This also means that the workplace environment is skewed towards rewarding more masculine traits.
3) Women see each other as competition rather than collaborators. I’ve seen the career of many great women suffer because they were too bullish and did too good a job. Either it’s due to culture (protectiveness over your possession) or it’s due to a lack of female leadership, women who are closer to the top tend to feel threatened by other rising women.
All three urgent issues above need fixing as it damns women to a subordinate and does not help break the cycle of masculine dominance in an already masculine-favored society.
Some of the above exist in the US (especially my points related to the workplace). However, the US is much further along in trying to fix the problem. You see active male leaders sponsor women and speak about female empowerment, you see women leaders actively create networks (i.e. Sheryl Sandberg’s Lean In circles) to mentor and support other women.
The American mentality is very different. Generally, Americans, regardless of gender, are taught individualism – that you, as an individual, can achieve whatever greatness you set yourself and your dreams to. In general, Americans are taught that hard work pays off, be independent, commit to what you’re doing and do it well. You see a lot of successful entrepreneurs, industry leaders, skill experts that are both genders. There’s obviously room to grow, but the gender conversation is sensitive and active which is the first step towards a gender-neutral world.
What are your favourite places in Hong Kong? The US?
In Hong Kong, I love the natural rock pools and cliff diving venues in Sai Kung country park. I also love eating out in Kowloon City, a district that’s slightly inconvenient to get to but filled with incredible food from every cuisine you can imagine. Lastly, I love our McDonald’s 🙂 Hong Kong has branded our McDs into a pretty fancy establishment (our McCafes even serve high tea!) and we sell these chicken wings that are actually addictive.
Call me a cliche but New York City will always have a place in my heart. There’s something so silently beautiful when everyone else is sleeping – you are alone after a night doing one of the endless things the city has to offer, pondering. I love the art in NYC. My favourite is an immersive theater called Then She Fell. I also love the early morning dance parties hosted by Daybreaker. My list for things to do in NYC can go on forever!
My next favourite area of the US is the Pacific Northwest. I did incredible road trips (in camper vans or tents) exploring Washington and Oregon. The biggest two cities here are Seattle and Portland – they’re both just so relaxed and liberal. You’re encouraged to be whoever you are, do whatever you want to do. In fact, Portland’s slogan is to “stay weird”. A hidden gem in Oregon is Bend. Bend has beautiful canyons and mountains for trekking and the highest number of microbreweries per capita.
And all over the world, where are your favourite places?
This is a hard question.
For the adventurer in me, I loved Pakistan. There’s so much misunderstanding with the country and its past. Pakistanis are some of the nicest and most hospitable people I’ve met. The north of Pakistan has incredible landscapes from barren mountains to limitless fields of wildflowers.
For the culture-addict in me, I loved Cuba. I went before it ‘opened up’ and I felt like I was thrown back into the 1800s. In Havana, I stayed at a doctor’s casa particular that was filled with dusty novels and mahogany grandfather clocks. In Vinales, I rode horses into the sunset, wandered through pitch-black tunnels and hand rolled some cigars. Cubans are so relaxed and happy, and my time here embraced those feelings too.
For the architecture-lover in me, I loved Kazakhstan. Astana is a dance between history – the former Soviet Union’s brutalistic raw buildings and clean, no-nonsense lines – and modernity – retake on wonders of the great wonders of the world and what buildings could be. Think huge glass pyramids as offices, concert halls that mimicked the dynamism of a blooming flower.
You visited countries like Tajikistan, Kyrgyzstan and Pakistan. Can you share with us what it was like travelling there?
I’ve been on the road for the past 9 months, most of it as a solo female traveller. I knew I was going to target cities that are ‘off-the-beaten-path’. In life, you either have time or money. After years of saving money (and 2 minutes of quitting the job), I was lucky to have both.
As a women solo (budget) traveller, there are a few things I care most about:
1) Safety
2) Respect (will I run into problems because I’m female and alone)
3) Logistics (i.e transportation, hostels, cost)
I did not feel threatened at all in these countries. In fact, I felt safer and more relaxed than traveling in many European countries due to their high levels of petty crimes. In these lesser explored countries (there are no updated Loney Planets for many!), I experienced nothing but smiles and open doors. People were constantly looking to help, and they were excited that a foreigner was interested in learning more about their culture and history.
That being said, I did do a lot of research beforehand. I made sure I knew the basis of respect towards the cultures I’m exploring (things as simple as not giving hugs as ‘nice-to-meet-yous’ in Pakistan, not eating with your left hand in India). I also avoided placing myself in dangerous situations (i.e. did not go out in Delhi, India after dinner). I believe that with sufficient homework and open-mindedness, the world is truly your oyster.
Let’s talk about love: are you in a relationship? And how are the chances, in your opinion, to find a partner as a nomad?
I met my boyfriend 2.5 years ago when I was home for Christmas. Our story is a fun one and it goes like this: girl meets boy, girl dislikes boy (he had no conversation on our first date), girl is indifference and bored so hangs out with boy a second time, girl and boy spend a whole night dancing, laughing and talking together, boy buys tickets to fly across the world to see her. Jack is one of the good ones. He actually changed my perception of relationships and that there are healthy, happy and overall amazing relationships.
I almost think traveling makes it easier to fall in love. For when you travel, you’re the truest form of yourself. You’re seeking answers, experiences and you’re already used to uncertainties and ‘chance encounters’ so you’re more likely to be open to whatever comes your way.
The tricky part is maintaining the relationship. First, the obvious distance. Chances are you’re both from different countries so working enough hope that there’s a future together requires a lot of strength and courage. Second, real life descends upon these traveling couples – usually very idealistic and ‘good vibes only’. Without a good amount of work, communication and cooperation, it can make the relationship tough. You’re not taught to deal with stress and problems together. But, if successful, the rewards are unbounded.
What are your plans for the future?
These 9 months on the road have taught me so many lessons. I started this trip very confident: I knew who I was, I knew what I liked, I knew where I was going. I quickly realized that all three was wrong. I’ve come to refine many of the skills I am proud of, and I’ve discarded areas of my personality I have deemed as toxic. I’ve reconfirmed my passion: to work on the fine bridge between technology and international development.
Half of me – the young, wild, free side – is addicted to new experiences. I want to keep exploring new countries that are utterly and exhilaratingly different from me. The other half is growing a desire to settle. I do miss having a set schedule, exercise regime, place to call home. As I travel and find beautiful carpets, lamps and more, I crave to buy and a place to send these trinkets to.
But regardless of which route I pick, I know that whatever lies ahead is a beautiful mystery and that every step I’ve taken my entire life have only prepared me to the new adventures ahead. I’m ready for anything!
Thank you so much Andrea for this wonderful interview, sharing your thoughts with us!
I love your interview series, and your fantastic photos! Thanks for being so positive and supportive of fellow female travelers.
Thank you. I am happy you like the interviews. The photos did the girls thereselves. But I totally agree – they are wonderful 🙂